Proletariat
Das Proletariat (v. lat: pro oles der [nichts weiter als] Nachkommen hervorbringende) ist nach der Definition von Karl Marx die Klasse der lohnabhängigen Arbeiter (Arbeiterklasse), die von der Bourgeoisie (mitunter auch Reste des Adels) ausgebeutet werden.Die Ausbeutung (des Proletariats durch die Bourgeoisie), die der Kapitalismus mit sich bringt, wird nach Karl Marx ein Ende haben. Denn das Proletariat hat nichts zu verlieren, außer seine Ketten. Und gegen die internationalen Konzerne müssen die Ausgebeuteten international auch zusammenhalten: Proletarier aller Länder vereinigt Euch.
Die Diktatur des Proletariats war laut Karl Marx der notwendige Übergang vom Kapitalismus zum Sozialismus in welchem die Bourgeoisie niedergehalten wird. Darauf berief sich die von Lenin geführte Oktoberrevolution in Russland 1917, die die Französischen Revolution als Vorbild sah.
Spätestens mit dem Fall der Mauer 1989 und dem Ende des Kalten Krieges spielt die Theorie von einander befeindenden Klassen scheinbar keine Rolle mehr; ebensowenig der Klassenkampf. Dafür ist von Globalisierung und Billiglohnländern, von Lohndumping und Stellenabbau die Rede. Karl Heinz Roth spricht, im Zuge einer Neuprojektierung revolutionärer Praxis von der (der neuen) Proletarität [1].
Doch durch neu aufkeimende soziale Spannungen gewinnen diese Theorien wieder an Bedeutung.
Im Zuge der Arbeiterbewegung des 19. Jahrhunderts verstanden Proletarier den Begriff Proletariat als Selbstbezeichnung durchaus positiv und selbstbewusst, der Ausdruck Prolet hingegen wurde von anderer Seite abwertend gebraucht.
Literatur