Jean Améry
Jean Améry (* 31. Oktober 1912 als Christian Anton Mayer in Wien; † 18. Oktober 1978) war ein österreichischer Schriftsteller.Er wächst katholisch erzogen im Salzkammergut auf und macht nach der Schule eine Buchhändlerlehre. Danach Studium der Literaturwissenschaft und Philosophie in Wien. 1938 emigriert er nach Belgien. 1940 wird er dort als 'feindlicher Ausländer' festgenommen und interniert. 1941 gelingt ihm die Flucht aus dem Lager, er wendet sich dem Widerstand zu. Die Gestapo verhaftet ihn 1943, er kommt nach Auschwitz, danach nach Buchenwald und Bergen-Belsen. Nach 1945 hält er sich zunächst in Brüssel auf, arbeitet später als Journalist für verschiedene Zeitungen in der Schweiz. Zeitweise verweigert er die Publizierung seiner Texte in der Bundesrepublik Deutschland. 1978 begeht er Suizid. Er erhält ein Ehrengrab auf dem Wiener Zentralfriedhof.
Sein schriftstellerisches Werk ist eine einzige Anklage gegen Entmenschlichung und Unterdrückung.
Als Hommage ist der von Robert Menasse gestiftete Jean-Améry-Preis für Essayistik nach ihm benannt.
Werke (Auswahl):
- Die Schiffbrüchigen, Roman, 1935
- Karrieren und Köpfe - Bildnisse berühmter Zeitgenossen, 1955
- Teenager-Stars, Idole unserer Zeit, 1960
- Geburt der Gegenwart. Gestalten und Gestaltung der westlichen Zivilisation seit Kriegsende, 1961
- Gerhart Hauptmann. Der ewige Deutsche, 1963
- Über das Altern. Revolte und Resignation, 1968
- Über die Tugend der Urbanität, 1969
- Widersprüche, 1971
- Unmeisterliche Wanderjahre, 1971
- Ideologie und Motivation, 1974
- Lefeu oder der Abbruch, Essays, 1974
- Hand an sich legen. Diskurs über den Freitod, 1976
- Jenseits von Schuld und Sühne, Essays, 1978
- Charles Bowary. Landarzt. Portrait eines einfachen Mannes, 1978