Hussein ibn Ali (Hedschas)
Hussein ibn Ali (* 1856, ? 1931), König des Hedschas von 1917 bis 1924.Hussein war Sherif von Mekka und Emir von Mekka von 1908 bis 1917. 1917 erklärte er sich zum König. Er regierte bis 1924, als er durch Abd al-Aziz al Saud vertrieben wurde.
Hussein wurde 1853 in Mekka geboren und gehörte dem Geschlecht der Haschemiten an. Während des Ersten Weltkriegs war Hussein anfangs mit den Osmanen und Deutschland verbündet, doch wurde er 1916 von T. E. Lawrence ("Lawrence von Arabien") zum Abfall überredet und baute mit britischer Hilfe seine Macht im Hedschas aus. Hussein war ein wichtiger Führer beim Arabischen Aufstand gegen die Osmanen. Sein Ziel war es, einen Arabischen Staat zu bilden, der von Syrien bis zum Jemen reichen sollte.
Die Briten sagten ihm Januar 1916 zu, nach dem Krieg ein unabhängiges Arabien mit der Arabischen Halbinsel unter Einschluss des Iraks und Syriens zu unterstützen (Hussein-McMahon-Korrespondenz). Allerdings wurde schon im Mai 1916 das Sykes-Picot-Abkommen geschlossen, in dem England und Frankreich die Aufteilung des Nahen Osten vereinbarten.
1917 ließ er sich in Mekka zum König von Arabien ausrufen. Nach dem Krieg fanden die Araber sich von den Osmanen befreit, jedoch unter französischer und englischer Herrschaft. Husseins Söhne wurden Könige von Jordanien, Syrien und dem Irak. Die Franzosen beendeten allerdings die Monarchie in Syrien, sobald sie ihre Herrschaft antraten.
Schon 1919 begann der nunmehr von England unterstützte Abd al-Aziz al Saud mit der Eroberung des Hedschas. Nach dem Verlust von Mekka übergab Hussein 1924 formal seinem Sohn Ali die Macht. Dieser konnte sich noch bis 1926 in Dschidda gegen die Saudis behaupten.
Hussein erklärte sich zum König des Hedschas und aller Araber. Darüber hinaus erklärte er sich nach der Abschaffung des Kalifats durch Atatürk 1924 zum Kalifen. Dadurch geriet er in Konflikt mit Abd al-Aziz al Saud, der ihn 1924 besiegte. Spätestens damals wurde der Kalif ohne Macht zur tragischen Gestalt. Er floh daraufhin nach Zypern.
Sein weiteres Leben verbrachte er in der jordanischen Hauptstadt Amman, wo sein Sohn Abdullah von (1921 bis 1951) König war. 1931 starb Hussein in Amman. Sein Sohn Faisal wurde König des Irak.
Hussein war der letzte Haschemit, der den Hedschas regierte. Die Haschemitische Herrschaft über dieses Gebiet hatte ununterbrochen seit 1201 gedauert.