Hedschas
Der Hedschas (arab الحجاز) ist eine Landschaft und Provinz in Saudi-Arabien.Die Provinz Hedschas liegt im Westen von Saudi-Arabien und wird im Westen durch das Rote Meer, im Osten durch den Nadschd, im Süden durch Asir und im Norden durch Jordanien begrenzt. Von der Küste des Roten Meers steigt das Gebirge bis zu 2446 m an, um dann nach Osten langsam abzufallen. Durch das Wüstenklima ist nur in wenigen Oasen Landwirtschaft möglich. In den hohen Gebirgslagen kann wegen des feuchteren Klimas auch Weidewirtschaft betrieben werden. Große wirtschaftliche Bedeutung haben die Pilgerfahrten der Muslime zu den heiligen Stätten Mekka und Medina.
Der Hedschas war im 7. Jahrhundert unter Muhammad der Ausgangspunkt des Islam, der sich nach der Gründung des Kalifats über weite Teile des Nahen Osten und Nordafrikas ausdehnte. Allerdings verlor das Land bald seine politische Bedeutung als die Umayyaden die Residenz nach Damaskus bzw. die Abbasiden die Residenz nach Bagdad verlegten. In den folgenden Jahrhunderten wurde der Hedschas meist von Ägypten aus beherrscht (u.a. Fatimiden, Ayyubiden, Mamelucken) bis 1517 die Osmanen Herren des Hedjas wurden. Allerdings war die Oberherrschaft oft eher formaler Natur.
Größere Bedeutung hatten die Mekka regierenden Scherifen. Hussain ibn Ali, Scherif von Mekka, begann 1916 während des 1. Weltkriegs (1914 - 1918) mit dem Aufstand gegen die Osmanen, wobei er von Lawrence von Arabien und Großbritannien unterstützt wurde. Allerdings wurden die Versprechungen Großbritanniens betreffs der Gründung eines arabischen Königreichs nach dem Krieg nicht eingehalten. Auch als König des Hedschas (1916 – 1924) konnte sich Hussain gegen die Wahhabiten unter Abd al-Aziz al Saud nicht behaupten. 1926 wurde der Hedschas mit dem Nadschd vereinigt und 1932 Teil des Königreichs Saudi-Arabien.
Siehe auch: Haschemiten