Henning Scherf
Dr. Henning Scherf (* 31. Oktober 1938 in Bremen), ist seit 1995 Bürgermeister und Präsident des Senats der Freien Hansestadt Bremen.
Nach dem Abitur begann Scherf 1958 ein Studium der Rechtswissenschaft und der Soziologie in Freiburg im Breisgau, Berlin und Hamburg, welches er mit beiden juristischen Staatsexamen und 1968 mit der Promotion zum Dr. jur. beendete. Er war dann bis 1971 als Rechtsanwalt in Bremen tätig.
Seit 1963 ist Scherf Mitglied der SPD, von 1972 bis 1978 war er deren Landesvorsitzender in Bremen. Seit 1984 ist er Mitglied im Bundesvorstand der SPD.
1971 wurde Scherf in die Bremische Bürgerschaft gewählt, aus der er 1978 nach der Wahl zum Senator für Finanzen im Senat des Bürgermeisters Hans Koschnick ausschied.
1979 wurde er Senator für Jugend und Soziales, von 1985 bis 1991 war er zusätzlich Bürgermeister und Stellvertreter des damaligen Präsidenten des Senats Klaus Wedemeier. 1987 war er kurzzeitig kommissarischer Senator für Gesundheit und Sport. 1990 dann wurde er Senator für Bildung, Wissenschaft und Kunst, von 1991 bis 1995 Senator für Bildung und Wissenschaft. Seit 1991 ist er auch Senator für Justiz und Verfassung.
Als die Landtagswahl 1995 für die SPD erhebliche Verluste einbrachte, trat der bisherige Senatspräsident Klaus Wedemeier zurück.
Sein Nachfolger als Regierungschef des Bundeslandes Bremen wurde dann Henning Scherf, der seitdem eine "Große Koalition" aus SPD und CDU bildet. Zusätzlich ist er Senator für Kirchenangelegenheiten sowie Senatskommissar für den Datenschutz. Ein Amt mit bundespolitischer Relevanz übt er als Vorsitzender des Vermittlungsausschusses von Bundestag und Bundesrat aus.
Als Regierungschef und Bürgermeister Bremens bemüht sich Scherf um einen konsensorientierten und "bürgernahen" Politikstil. Seine persönliche Popularität übertrifft die seiner Partei und seiner Regierung.
Im Wahlkampf zur Bürgerschaftswahl 2003 verknüpfte er das Abschneiden der SPD eng mit seinem eigenen politischen Schicksal und kündigte an, nur im Fall eines Wahlsieges der SPD weiter politisch tätig zu bleiben. Die Strategie ging auf und er wurde erneut Bürgermeister. Scherf will das Amt nun während der laufenden Legislaturperiode an einen Nachfolger übergeben.