Gesamtdeutscher Block/Bund der Heimatvertriebenen und Entrechteten
Gesamtdeutscher Block/Bund der Heimatvertriebenen und Entrechteten nannte sich eine Partei in der Bundesrepublik Deutschland in der Zeit von 1950 bis 1961.
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2 Bundestagswahlergebnisse des GB/BHE: 3 Personal 4 Fazit |
Geschichte
Sie wurde im Januar 1950 von Waldemar Kraft in Schleswig-Holstein gegründet und errang dann schon ein halbes Jahr später bei den Landtagswahlen 23,4 Prozent. Bei den Bundestagswahlen 1953 erreichte sie 5,3 Prozent und zog in den Deutschen Bundestag ein.
Konrad Adenauer erkannte das national-konservative Potential der Wählerschaft des GB/BHE und bildete zusammen mit der FDP und der DP eine Koalition. Waldemar Kraft wurde Bundesminister für besondere Aufgaben und Theodor Oberländer Bundesminister für Vertriebene, Flüchtline und Kriegsgeschädigte. Nach internen Querelen, die auf dem Bundesparteitag 1954 in Bielefeld eskalierten, traten Kraft, Oberländer und weitere Anhänger des Bürgerblock-Flügels (so genannte K.O.-Gruppe) 1955 aus der Partei aus und 1956 der CDU bei. Der GB/BHE fusionierte vor der Bundestagswahl 1961 mit der DP zur GDP.
Bundestagswahlergebnisse des GB/BHE:
Personal
Bundesvorsitzende des GB/BHE
Seiboth wurde nach der Fusion gemeinsam mit Herbert Schneider gleichberechtigter Vorsitzender der GDP.Fraktionsvorsitzende im Bundestag
Fazit
So tragisch es aus Sicht des GB/BHE klingen mag, aber eigentlich ist er die erfolgreichste Partei der Bundesrepublik Deutschland: Er hat sich selbst überflüssig gemacht. Wichtige Gesetze für die Heimatvertriebenen, wie z.B. das Bundesvertriebenengesetz oder das Lastenausgleichsgesetz gehen auf Initiativen des GB/BHE zurück; hunderte lokale GB/BHE-Mandatsträger haben in den ländlichen Kommunen dafür gesorgt, daß Neubaugebiete ausgewiesen wurden und die Bauplätze zu vergünstigten Konditionen vorrangig an Heimatvertriebene vergeben wurden (noch heute erinnern ganze Wohnviertel mit Straßennamen Ostpreußischer, Pommerscher oder Schlesicher Herkunft daran) und damit die Integration ihrer Klientel bewirkt. Aber kaum waren sie in ihrer neuen Heimat integriert, war die Klientelpolitik nicht nötig, man "gehörte endlich dazu", man war im Schützenverein, die Kinder heirateten die Kinder von Alteingesessenen und bei den Heimatvertriebenenverbänden verblieben im besten Falle noch Folkloregruppen im schlimmsten Falle die Ewiggestrigen.