Encyclopédie ou Dictionnaire raisonné des sciences, des arts et des métiers
Die Encyclopédie ist eine französischsprachige Enzyklopädie von Jean Baptiste le Rond d'Alembert und Denis Diderot; sie ist die wohl berühmteste frühe Enzyklopädie im heutigen Verständnis.
Table of contents |
2 Publikationsgeschichte 3 Folgewerke 4 ARTFL Encyclopédie 5 Siehe auch 6 Literatur 7 Weblinks |
Die Encyclopédie ou Dictionnaire raisonné des sciences, des arts et des métiers wurde als eine Sammlung des gesamten Wissens der Zeit konzipert; d'Alembert definierte "Enzyklopädie" hier als "dictionnaire raisonné" ("Komplexes Wörterbuch").
Die Herausgeber beschreiben das Vorhaben der Encyclopédie folgendermaßen:
Übersicht
In einem Brief an seine Freundin Sophie Volland erörterte Diderot die aufklärerische Zielsetzung weiter:
Die Veröffentlichung der Encyclopédie wurde 1772 mit dem 28. Band abgeschlossen; das monumentale Werk enthält in 17 Textbänden mit durchschnittlich 950 zweispaltigen Seiten und auf rund 18.000 Seiten Text 71.818 Artikel und 2.885 Illustrationen, elf Bände bestehen ausschließlich aus Bildtafeln mit 2.575 Erläuterungen zu den Abbildungen. Insgesamt sind 20.736.912, darunter 391.893 verschiedene Wörter enthalten (vgl. [1]).
Ergänzt wurde das Werk durch vier (fünf [?]) Ergänzungsbände (erschienen von 1776 bis 1777) und ein zweibändiges Register (erschienen 1780).
Die Encyclopédie ist die letzte bedeutende Enzyklopädie, die einen Stammbaum des Wissens nach Art Francis Bacons bietet, aber bereits an mehreren bedeutsamen Stellen von diesem abweicht; sie leitet damit einen "erkenntnistheoretischen Richtungswechsel [ein], der die Topographie allen menschlichen Wissens verwandelte" (Robert Darnton); vgl. hierzu auch Kartographie des Wissens und Arbor porphyriana.
Das Werk erhob den Anspruch die gesamten menschlichen Aktivitäten am Maßstab der Vernunft zu messen und hinterfragbar zu machen. Die Encyclopédie verstand sich in diesem Sinne als Werk der Aufklärung, das das Wissen der Welt nach philosophischen Gesichtspunkten organisiert. Sowohl die Methoden Aquinos als auch Cartesius' werden verworfen und einzig die empiristische Herangehensweise John Lockes und Isaac Newtons als maßgeblich angesehen. Das Werk wurde deshalb während seiner gesamten Frühgeschichte der Gottlosigkeit verdächtigt und mehrere Anträge auf sein Verbot und seine Zensur gestellt. Faktisch entstand ein Publikationsmodus bei dem das Buch nicht offiziell erlaubt war, allerdings weitgehend problemlos vertrieben werden konnte.
Erstmals wird in der Encyclopédie das Handwerk enzyklopädisch gewürdigt; sie enthält ausführliche Beschreibungen sowie zahlreiche Abbildungen von Geräten, Werkzeugen, Maschinen und Werkstätten.
Veröffentlichungsdaten der Textbände:
Veröffentlichungsdaten der Tafelbände:
Die Encyclopédie war ein enormer finanzieller Erfolg; bis 1789 wurden rund 25.000 Exemplare in verschiedenen Ausgaben abgesetzt. Die Verleger veränderten dabei teilweise großzügig die Texte eines Werks, dass auch von seinen Autoren teilweise als fehlerhaft und überarbeitungsbedüftig angesehen wurde. Einige Verleger versuchten ebenfalls den als ketzerisch empfundenen Inhalt zu entschärfen und als kritisch angesehene Textpassagen durch orthodoxere, kirchentreuere zu ersetzen. Dazu ein Vergleich: Eine Enzyklopädie galt als sehr erfolgreich, wenn etwa 2.000 Exemplare verkauft wurden; etwa 1.500 Subskribenten reichten beispielsweise zur Finanzierung des Zedler aus, die Encyclopédie hatte jedoch zumindest 4.000 Subskribenten.
Bedeutende Folgewerke der Encyclopédie:
Die Encyclopédie ou Dictionnaire raisonné des sciences, des arts et des métiers, par une Société de Gens de lettres ist heute unter anderem im Rahmen des ARTFL-Projektes im Internet zugänglich unter:
In deutscher Sprache:
Publikationsgeschichte
Textbände
Tafelbände
Verlegerische Erfolge
Folgewerke
ARTFL Encyclopédie
Siehe auch
Literatur
In französischer Sprache:
Weblinks