Bridge (Kartenspiel)
Bridge ist ein Kartenspiel, bei dem 4 Spieler paarweise "über Kreuz" gegeneinander spielen. Heutzutage versteht man unter Bridge die Variante Kontrakt-Bridge, die sich weltweit durchgesetzt hat.Man benutzt dabei ein Kartenspiel mit 52 Blatt ohne Joker. Ziel ist es, in einem Spiel möglichst viel Pluspunkte zu sammeln, bzw. möglichst wenig Minuspunkte zu erhalten.
In der 1. Phase des Spiels (Reizphase) versuchen die Paare einen Kontrakt zu ersteigern, wobei über Gebote Informationen über die Spielstärke und Kartenverteilung ausgetauscht werden. Die Partei, die am höchsten gereizt hat, hat mit dem letzten Gebot die Trumpffarbe festgelegt und angesagt, wie viele Stiche sie in der 2. Phase (Spielphase) zu erzielen erhofft. Um aktiv ein positives Ergebnis zu erzielen, muss man mindestens 7 Stiche ansagen, eine Ansage von 1 Sans Atout (frz. ohne Trumpf) hat man genau erfüllt, wenn man 7 Stiche erzielt (in diesem Fall ohne eine Trumpffarbe anzusagen). Hat man eine große Anzahl Stiche (9-13) von den 13 möglichen Stichen angesagt und auch im Spiel erzielt, bekommt man eine höhere Prämie zugeschrieben. Es lohnt sich also gewisse Risiken einzugehen, um eine solche Prämie zu ergattern.
Im Turnier Bridge ist das Kartenglück weitgehend ausgeschlossen, da alle teilnehmenden Paare die gleichen Austeilungen spielen. Im Anschluss an ein Turnier kann man so schnell feststellen, wann man gut agiert hat oder wo die anderen Spieler eine bessere Entscheidung getroffen haben. Durch Vergleichen der Ergebnisse in den einzelnen Austeilungen wird dann der Sieger ermittelt.
Geschichte
Bridge wurde Mitte des 19. Jahrhunderts in Istanbul zum ersten Mal gespielt. Jahrzehnte später kam das Spiel dann auch nach England und in die USA. In England war es Anfangs als Whist bekannt und wurde vor allem gerne in Klubs gespielt.
Die heutige Form des Bridge, das sogenannte Kontrakt-Bridge, soll angeblich in Indien entstanden sein. Der Sage nach fehlte seinerzeit auf einem Außenposten der britischen Kolonialmacht der vierte Mann zum Whist. Daher improvisierten die drei britischen Soldaten und legten nach der Austeilung eine Hand offen auf den Tisch. Anschließend durfte der Spieler, der den höchsten Kontrakt ansagte, mit der Hand des Tisches gegen die verbleibenden zwei Spieler spielen.
Bridge in Deutschland
Der 1949 neu gegründete Deutsche Bridge Verband (DBV) hat heute ca. 28.000 Mitglieder, die sich auf etwa 470 Klubs verteilen.
Die größte Dichte ist dabei in Nordrhein-Westfalen.
In Leverkusen treffen sich beispielsweise wöchentlich über 200 Spieler um ihr Klubturnier auszutragen.
Mit der Erstellung von Unterrichtsmaterial und dem Herantreten an die Öffentlichkeit ist der DBV auf dem Weg, Bridge in Deutschland populär zu machen.
Bridge International
International hat Bridge einen höheren Stellenwert. Mit der Aufnahme in die Olympische Familie ist ein wichtiger Schritt zu noch größerer Popularität gemacht worden. Schon jetzt veranstaltet die WBF (World Bridge Federation) erdteilübergreifende Turniere mit bis zu 100.000 Teilnehmern. In USA, Frankreich, Polen, China und anderen Ländern hat Bridge eine Verbreitung, die in Deutschland nur mit Skat oder Schach vergleichbar ist.