Aleppo
Aleppo (Halab) ist eine Stadt und eine Provinz in Nordsyrien.Die Stadt hat um 1,7 Millionen Einwohner (1999) und ist die zweitgrößte Stadt im Land nach Damaskus. Sie ist eine der ältesten Städte in der Region, in der Antike bekannt als Khalpe und im Hellenismus als Beröa und nimmt einen strategischen Punkt zwischen dem Meer und dem Euphrat. Ursprünglich wurde sie auf einer Hügelgruppe in einer breiten fruchtbaren Senke auf beiden Seiten des Flusses Quweiq erbaut. Die Provinz oder das Gouvernement um die Stadt vergrößert diese um 16.000 km² und hat 3,7 Million Einwohner.
Table of contents |
2 Geschichte 3 Bedeutung |
Halab ist auf arabisch die Vergangenheitsform von "melken". Der Prophet Abraham soll an diesem Ort, der damals relativ klein war, seine Kuh "Al-Schahba" gemolken und die Milch an die Armen verteilt haben.
Wenn die armen Menschen sich trafen, fragten sie sich "Halab Abraham?", was soviel wie "hat Abraham gemolken?" bedeutet.
Der Name der Stadt, der aus diesem Ereignis abgeleitet wurde, heisst in der syrisch-arabischen Sprache Halab Al-Schahba.
Nach Aufzeichnungen der Hethiter ist der Ort 1800 v. Chr erobert worden. Sie wuchs zur Hauptstadt des Königreiches von Yamkhad bis zur Herrschaft der Amoriter-Dynastie um 1600 v. Chr. Die Stadt blieb unter hethitischer Gewalt bis ca. 800, bevor sie in die Hände der Assyrer, sowie der Perser geriet, bis sie durch Griechenland 333 v. Chr besetzt und durch Seleukos Nicator in Beröa umbenannt wurde. Die Stadt blieb in griechischen (seleukidischen) Händen bis 64 v. Chr, als Syrien durch die Römer erobert wurde. Die Stadt wurde Teil des byzantinischen Reiches bevor sie in arabischee Hände 637 bis 10. Jahrhundert fiel, als das byzantinischen Reich kurzfristig wieder auflebte und die Gewalt von 974 bis 987 wiedergewann. Die Stadt wurde 1098 und 1124 von Kreuzfahrern belagert, aber nicht erobert. Sie geriet unter die Gewalt von Saladin, später 1183 die Dynastie der Ayyubiden und blieb in arabischen Händen, bis sie 1260 von den Mongolen erobert wurde, wurde 1317 wieder arabischen, bevor es 1517 Teil des osmanischen Reiches wurde, als die Stadt um 50.000 Einwohner zählte. Die Stadt blieb Teil des osmanischen Reiches, bis zu ihrem Untergang aber sie blieb auch weiter durch interne Fehden erschüttert sowie durch Pestepidemien und 1823 die Cholera. 1901 lag ihre Einwohnerzahl um 125.000. Die Stadt lebte kurzfristig wieder auf, als sie unter französische Kolonialherrschaft kam, ging aber weiter nieder, nach der Entscheidung, dass Antiochia 1938-1939 an die Türkei gehen sollte.
Es gibt einen deutlichen Unterschied zwischen dem Alt- und Neualeppo. Der ältere Teil befand innerhalb einer 5 Kilometer langen und siebentorigen Stadtmauer. Das mittelalterliche Schloss in der Stadt liegt auf einem teilweise künstlich errichteten Damm 50 m hoch über der Stadt, der gegenwärtige Bau wurde im 13. Jahrhundert errichtet, aber 1822 durch ein Erdbeben beschädigt.
Die Stadt hat viele Moscheen, wozu auch die Madrasa Halawiya zählt. Ein früherer Tempel wurde zu Aleppos großer byzantinischen Kathedrale umgebaut und St. Helena geweiht, der Mutter des Konstantin I. Hier würde sich das angebliche Grab des Vaters Johannes d. Täufers befinden. Während des Kreuzzugs, als die Eindringlinge die Umgebung plünderten, wurde die Kathedrale St. Helena vom obersten Richter der Stadt in eine Moschee umgewandelt. Im 12. Jahrhundert gründete Nur al-Din eine Madrasa (religiöse Schule) in der ehemaligen Kathedrale.
Die große Moschee Al-Jami al-Kabir wurde von den Umajjaden begonnen; der erhaltene Bau von Nur Al-Din stammt von 1158, und die Rekonstruktion nach dem Mongolensturm von 1260. Als ein traditionelles Handelszentrum weist Aleppo auch eindrucksvolle souqs und Handelshöfe khans auf. Die Stadt wurde nach dem Zweiten Weltkrieg im Wesentlichen neu entworfen; 1952 schuf der französischen Architekt Andre Gutton zahlreiche neue breite Straßen durch die Stadt im Interesse moderner Verkehrsführung. In den 1970ern wurden große Teile der Altstadt zugunsten moderner Wohnblöcke abgerissen.
Die Hauptbedeutung der Stadt war der Handelsplatz, sie lag am Kreuzungspunkt zweier Handelsstraßen und vermittelte den Handel von Indien, der Euphrat- und Tigris-Region mit Damaskus im Süden, der dem Fuß des Gebirges statt der unwegsamen Seeküste folgte. Obgleich der Handel häufig aus politischen Gründen aus der Stadt verbannt wurde, wuchs er stetig, bis die Europäer den Seeweg nach Indien um das Kap der guten Hoffnung und den Weg nach Ägypten über das Rote Meer einschlugen. Damit begann der wirtschaftliche Niedergang der Stadt; seine Hauptexporte sind jetzt Agrarerzeugnisse der Region, hauptsächlich Weizen und Baumwolle, Pistazien, Oliven und Schafe.
Der Name Halab
Geschichte
Bedeutung