Reichsbanner Schwarz-Rot-Gold
Das Reichsbanner Schwarz-Rot-Gold, Bund der republikanischen Frontsoldaten (Reichsbanner) war ein überparteiliches Bündnis in der Weimarer Zeit zum Schutz der Republik gegen ihre Feinde an den politischen Rändern. Rechte und nationale Kampfbünde, wie der "Stahlhelm" oder die SA hatten den politischen Kampf immer weiter radikalisiert. Zunächst gründeten sich eine Reihe von lokalen sozialdemokratischen Selbstschutzorganisationen. Auf diesen aufbauend wurde als Reaktion auf die rechten Putschversuche (Hitlerputsch) des Jahres 1923 am 22. Februar 1924 von Mitgliedern der SPD, der Deutschen Zentrumspartei, der Deutschen Demokratischen Partei sowie Gewerkschaftlern in Magdeburg gegründet. Allerdings überwog der Anteil an Sozialdemokraten deutlich.Der erste Bundesvorsitzende war bis zum 3. Juni 1932 Otto Hörsing. Sein Stellvertreter und späterer Nachfolger war Karl Höltermann.
Das Reichsbanner war ein Veteranenverband, in dem Kriegsteilnehmer des Ersten Weltkrieges ihre Kriegserfahrungen mit ihrem Eintreten für die Republik verbanden. Seine Hauptaufgabe sah das Reichsbanner somit in der Verteidigung der Weimarer Republik gegen Feinde aus dem rechts- und linksextremen Lager, Otto Hörsing bezeichnete das Reichsbanner 1931 als "überparteiliche Schutzorganisation der Republik und der Demokratie im Kampf gegen Hakenkreuz und Sowjetstern" (Quelle: FES).
Dem Reichsbanner gehörten 1932 geschätzte drei Millionen Mitglieder an, unter anderem Thomas Dehler, Ernst Lemmer, Hugo Preuß, Erich Koch-Weser, Otto Wels, Joseph Wirth, Julius Leber und Kurt Schumacher.
Nachdem die NSDAP im Jahr 1930 erhebliche Wahlerfolge verbuchen konnte versuchte das Reichsbanner im September dem verstärkten Straßenterror durch SA-Einheiten durch Bildung von Schutzformationen (Schufo) entgegenzutreten. Den Schufos gehörten im Frühjahr 1931 bereits 250.000 Mann an, bis Februar 1933 fielen 47 Reichsbannerleute im "Kampf um die Demokratie".
Am 16. Dezember 1931 bildete das Reichsbanner mit der Arbeiter-Turn- und Sportbewegung (ATSB), dem Allgemeinen Deutschen Gewerkschaftsbund (ADGB) sowie der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands die Eiserne Front. Dem Reichsbanner fiel hier die wehrtechnische Leitung zu, die angesichts immer schärfer werdender Gewalttaten durch Angehörige der SA und des Roten Frontkämpferbundes (RFB) immer wichtiger wurde.
Die letzte Bundesgeneralversammlung des Reichsbanners tagte am 17/18. Februar 1933 in Berlin, im März werden Reichsbanner und Eiserne Front im gesamten Reich verboten. Die Mitglieder von Reichsbanner und Eiserner Front wurden von diesem Zeitpunkt an systematisch verfolgt, in Konzentrationslager deportiert und zum Teil ermordet.
Literatur
Weblinks