Erich Koch-Weser
Erich Koch-Weser (* 26. Februar 1875 in Bremerhaven, † 19. Oktober 1944 in Brasilien) war ein deutscher Politiker der DDP.Koch-Weser (den herkunftsbezeichnenden Namensteil Weser legte er sich während seiner Studienzeit zu, um sich von einem Kommilitonen zu unterscheiden)arbeitete zunächst als Rechtsanwalt und wurde 1901 Bürgermeister von Delmenhorst (1928 ernannte ihn die Stadt Delmenhorst zum ersten Ehrenbürger). 1909 legte er dieses Amt nieder und wurde Stadtdirektor in Bremerhaven. 1913 wurde Erich Koch-Weser Oberbürgermeister von Kassel (bis 1919). 1919 wird er Mitglied der Nationalversammlung (DDP). 1924 bis 1930 war er Reichsvorsitzender der DDP. Von Juni 1928 bis Mai 1929 war er Reichsjustizminister. Bei der Regierungsneubildung verlor er aus Proporzgründen sein Amt an einen Vertreter der Zentrumspartei. Anschließend arbeitete er, zum Schluß in gemeinsamer Kanzlei mit seinem Sohn Reimer, wieder als Rechtsanwalt in Berlin.
Wegen seiner Abstammung, ein Elternteil war Jude, wurde der evangelische Christ Koch-Weser im April 1933 von den Nationalsozialisten mit einem Vertretungsverbot belegt. Er emigrierte nach Brasilien. Hier kaufte er eine 100 Hektar große Kaffeeplantage und gründete eine weithin bekannte Kolonie von deutschen Siedlern.
Sein Enkel Caio Koch-Weser ist Staatssekretär im Bundesfinanzministerium.