Allgemeiner Deutscher Gewerkschaftsbund
Der Allgemeine Deutsche Gewerkschaftsbund (ADGB) existierte von 1918-1933. Er war ein Zusammenschluss von 52 deutschen Gewerkschaften und war durch Kooperationsverträge mit dem Allgemeinen freien Angestelltenbund (AfA) und dem Allgemeinen Deutschen Beamtenbund (ADB) verbunden.Als einflussreiche Massenorganisation rief er unter dem Vorsitz von Carl Legien 1920 zu einem Generalstreik gegen den rechtsgerichteten Kapp-Putsch auf. Trotz der oft betonten politischen Unabhängigkeit unterstützte der Gewerkschaftsbund 1922 jedoch durch materielle und finanzielle Wahlkampfhilfe offen die Sozialdemokraten. Einmütig kämpften SPD und ADGB für die Einführung der Arbeitslosenversicherung und den gesetzlich geregelten Achtstundentag, der durch die Arbeitszeitverordnung von 1923 massiv durchlöchert worden war. Erst in der Weltwirtschaftskrise wich der ADGB von dem kooperativen Kurs ab. Der nach dem damaligen Vorsitzenden benannte Leipart-Kurs distanzierte sich klar vom Parteienstaat. Auch gegenüber der NSDAP behielt er eine neutrale Position. Dies verhinderte nicht das Verbot des ADGB und den Sturm auf die Gewerkschaftshäuser am 2. Mai 1933.