Personenbezogene Daten
Personenbezogene Daten sind Angaben über eine bestimmte oder eine bestimmbare Person.Der Begriff entstammt dem Datenschutzrecht. Die Datenschutzgesetze der deutschsprachigen Staaten definieren den Begriff jedoch unterschiedlich.
Table of contents |
2 Personenbezug 3 Gesetzliche Definitionen 4 Verwandte Begriffe |
Der Begriff der Daten (Einzahl: Datum) wird im Sinn von Einzelangaben oder Einzelinformationen verstanden. Er ist nicht mit dem Datenbegriff der Informationstechnik identisch.
Daten sind personenbezogen, wenn sie eindeutig einer bestimmten Person zuordnet sind oder diese Zuordnung zumindest mittelbar erfolgen kann. Im zweiten Fall spricht man auch von personenbeziehbaren Daten.
Beispiele für personenbezogene Daten:
Im zweiten Beispiel ist besitzt einen VW Golf das personenbezogene Datum. Ein personenbezogenes Datum muss also nicht zwangsläufig ein körperliches Merkmal der Person sein. Es genügt ein Bezug zwischen der Person und einer Sache, einer anderen Person, einem Ereignis, einem Sachverhalt.
Im dritten Beispiel ist die Person, auf die sich die Angabe gebürtiger Kölner bezieht, zwar nicht namentlich genannt. Sie ist jedoch bestimmbar, da allgemein bekannt ist, wer der erste Kanzler der Bundesrepublik Deutschland war.
In Unternehmen mit vielen Arbeitnehmern werden Personaldaten in der Regel mit Hilfe so genannter Personalinformations- oder Personalmanagementsysteme verwaltet. Diese elektronische Personaldatenverarbeitung ermöglicht dem Arbeitgeber teilweise weitreichende Auswertungs- und Kontrollmöglichkeiten. Daher unterliegt ihre Einführung und Verwendung der Mitbestimmung des Betriebsrats.
Daten
Personenbezug
Im ersten Beispiel wird die Angabe hat blaue Augen der Person Klaus Meier zugeordnet. Die Angabe hat blaue Augen wird dadurch zu einem personenbezogenen Datum. (Im Regelfall wird die Gesamtinformation Klaus Meier hat blaue Augen als personenbezogenes Datum angesehen.)Gesetzliche Definitionen
Deutschland
Das deutsche Bundesrecht definiert personenbezogene Daten als "Einzelangaben über persönliche oder sachliche Verhältnisse einer bestimmten oder bestimmbaren natürlichen Person" (§ 3 Absatz 1 Bundesdatenschutzgesetz). Die vergleichbaren landesgesetzlichen Definitionen haben den gleichen oder einen ähnlichen Wortlaut.Europäische Union
Innerhalb der Europäischen Union werden "alle Informationen über eine bestimmte oder bestimmbare natürliche Person" als personenbezogene Daten angesehen (Artikel 2 a der Europäischen Datenschutzrichtlinie vom 24. Oktober 1995)Österreich
In Österreich versteht man unter dem Begriff alle "Angaben über Betroffene, deren Identität bestimmt oder bestimmbar ist" (§ 4 Z 1 des Bundesgesetzes über den Schutz personenbezogener Daten). Zu den „Betroffenen“ zählen nicht nur natürliche Personen - also Menschen -, sondern auch juristische Personen und Personengemeinschaften. Darin liegt ein wesentlicher Unterschied zum Recht der Bundesrepublik Deutschland und der Europäischen Union sowie zur hier verwendeten Definition, die sich am deutschen Recht orientiert.Schweiz
Das Recht der Schweiz verwendet statt des Begriffs der personenbezogenen Daten den Begriff Personendaten. Darunter versteht man „alle Angaben, die sich auf eine bestimmte oder bestimmbare Person beziehen“ (Artikel 3 a des Bundesgesetzes über den Datenschutz). Ebenso wie in Österreich umfasst diese Definition auch die Daten von juristischen Personen .Verwandte Begriffe
Personaldaten
Personaldaten sind personenbezogene Daten eines Arbeitnehmers, die von seinem Arbeitgeber im Rahmen des Arbeitsverhältnisses gespeichert und verwendet werden. Dazu gehören in erster Linie die so genannte Stammdaten wie beispielsweise Name und Adresse des Arbeitnehmers, Höhe des Gehalts und Steuerklasse. Diese Daten benötigt der Arbeitgeber zwangsläufig zur Erfüllung seiner gesetzlichen und arbeitsvertraglichen Pflichten. Darüber hinaus werden im Regelfall auch weitergehende Informationen gespeichert, die für das Arbeitsverhältnis von Bedeutung sein können, beispielsweise Angaben über die Ausbildung und Qualifikation des Arbeitnehmers oder seinen beruflichen Werdegang.Sozialdaten
Bei Sozialdaten handelt es sich um personenbezogene Daten, die von einem Sozialleistungsträger oder einer ihm gleichgestellten Institution im Rahmen seiner bzw. ihrer gesetzlichen Aufgaben verwendet werden. So gelten beispielsweise die Informationen, die eine Krankenkasse über die bei ihr versicherten Personen speichert, als Sozialdaten. Sozialdaten unterliegen dem Sozialgeheimnis. Der Umgang mit ihnen ist im Sozialgesetzbuch geregelt.