Notabeln
Notabeln (aus dem Lateinischen) waren die Angehörigen der sozialen Oberschicht in Frankreich, deren Ansehen auf einem hohen Rang oder einem großen Vermögen beruhte. Sie waren am politischen Prozess des Staates beteiligt. Im übertragenen Sinn bezeichnete Notabeln auch die höher gestellten Bürger.In Frankreich wurden die erweiterten Ratsversammlungen des Königs schon seit dem 15. Jahrhundert als assemblées des notables, also Notabelnversammlungen bezeichnet. Im Unterschied zu den Generalständen kamen sie auf Berufung des Königs zustande.
Die Notabeln vertraten alle drei Stände, waren aber der absolutistischen Entwicklung des Staates weniger hinderlich, da sie, im Gegensatz zum 3. Stand, mit deutlich mehr Rechten versehen waren und daher nicht gegen den König protestierten.
In der Notabelnversammlung von 1627 wird jedoch offiziell auf diese beschränkte Form der Volksbefragung verzichtet. Erst 160 Jahre später, im Jahre 1787, als durch den Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg und eine andauernde Missernte der französische Staat vor dem Bankrott stand, musste der damalige Minister für Finanzen, Charles Alexandre de Calonne, erneut die Notabeln nach Versailles rufen. Diese stürzten den Minister und verlangten grundsätzliche Reformen, welche aber vom Parlament abgelehnt wurden. Daraufhin wurde eine Einberufung der Generalstände veranlasst, was der Anstoß zur Französischen Revolution war.