Nahverkehr in Ludwigshafen am Rhein
Den öffentlichen Personennahverkehr in Ludwigshafen am Rhein versorgen mehrere Straßenbahnlinien der Verkehrsbetriebe Ludwigshafen am Rhein (VBL), MVV Verkehr AG und der Rhein-Haardtbahn (RHB) sowie Buslinien mehrerer Verkehrsbetriebe. Hinzu kommt die S-Bahn RheinNeckar, die den gesamten Rhein-Neckar-Raum erschließt und Linien bis in die Pfalz, den Odenwald und nach Südhessen führt. Alle öffentlichen Verkehrsmittel sind zu einheitlichen Preisen im Verkehrsverbund Rhein-Neckar (VRN) zu benutzen.
Ludwigshafen ist eine sehr junge Stadt, die ab den 1840ern vor allem durch den Güterumschlag und spätere Industrieansiedelungen wie die Badische Anilin- und Sodafabrik (später BASF) schnell heranwächst. Ab 1849 stellt die Pfälzische Ludwigsbahn den Anschluss nach Saarbrücken her, 1853 wird die Eisenbahnlinie nach Mainz eröffnet. Besonders hoch ist daher der Verkehr zwischen dem Bahnhof in Ludwigshafen und dem auf der anderen Rheinseite gelegenen Mannheim, das schon seit 1840 Ausgangspunkt der Rheintalbahn nach Basel ist. Hier verkehren zunächst Pferdeomnibusse, also Kutschen, die auf festen Linien zwischen definierten Haltestellen fahren, und den Rhein mittels einer Fährverbindung überqueren. 1867 wird die Rheinbrücke zwischen Ludwigshafen und Mannheim für die Eisenbahn eröffnet, 1868 stellt sie auch eine Straßenverbindung her.
1878 wird die normalspurige Pferdebahn eröffnet, die gemeinsam mit Mannheim betrieben wird, und schon bald beide Städte mit einem dichten Liniennetz verbindet.
Ab 1890 fahren die Dampfzüge der meterspurigen Lokalbahn durch Ludwigshafen. Die Strecke führt von Dannstadt über Mutterstadt, Mundenheim, Ludwigshafen, Oppau und Frankenthal nach Großkarlbach. Sie wurde 1911 von Dannstadt über Hochdorf nach Meckenheim verlängert.
1900 wird in Mannheim die Pferdebahn stillgelegt und an ihrer Stelle die meterspurige elektrische Straßenbahn eröffnet, die mit ihrem Schienennetz ab 1902 auch durch Ludwigshafen führt. Wie auch schon die Pferdebahn zuvor, wird die neue Straßenbahn gemeinsam mit Mannheim betrieben, wobei auf Ludwigshafener Seite die Stadt Ludwigshafen für die Erstellung der Gleise und der Oberleitung sorgte, Mannheim im Gegenzug die Wagen und das Personal stellte. Auf der Strecke zwischen Oppau und Mundenheim verkehrt die Straßenbahn auf den bestehenden Gleisen der Lokalbahn.
Schon bald strebte das nahegelegene Bad Dürkheim an der Weinstraße nach einer direkteren Eisenbahnverbindung mit Ludwigshafen, die bis dahin nur Umwege möglich war. 1911 begannen die Bauarbeiten für eine meterspurige Eisenbahnverbindung, der Rhein-Haardtbahn, die 1913 eröffnet wurde. Die Strecke ist von Beginn an elektrifiziert, und verkehrt innerhalb Ludwigshafen und Mannheims als Straßenbahn.
Ab 1929 werden auch mehrere Omnibuslinien im Stadtgebiet betrieben.
Das Ende der Dampfzüge der Lokalbahn kam 1933 mit der Einstellung des Verkehrs zwischen Frankenthal und Mundenheim. 1955 wurde der Betrieb auch auf dem verliebenen Teilstück zwischen Mundenheim und Meckenheim eingestellt.
Der gemeinsame Betrieb mit Mannheim endete am 31. Dezember 1964, ab dem 1. Januar 1965 unterhalten die Städte Mannheim und Ludwigshafen getrennte Verkehrsbetriebe innerhalb der jeweiligen Stadtwerke. Da Ludwigshafen bisher nur die Straßenbahnstrecke unterhalten hat, jedoch keine Wagen besaß, wurden diese per Losentscheid zwischen den Städten aufgeteilt. 1973 wurden die Verkehrsbetriebe in die Verkehrsbetriebe Ludwigshafen am Rhein GmbH, einer Tochtergesellschaft der Technische Werke Ludwigshafen am Rhein (TWL) überführt.
Aktuell bereiten die fünf Verkehrsunternehmen HSB, MVV, OEG, RHB und VBL einen Zusammenschluß zur Rhein-Neckar-Verkehr GmbH (RNV) vor.
Siehe auch: Nahverkehr in MannheimGeschichte