LZ129
LZ129 Hindenburg , benannt nach dem deutschen Reichspräsidenten Paul von Hindenburg, war zusammen mit dem Schwesterschiff LZ130 das größte jemals gebaute Luftschiff und zum Zeitpunkt ihres Jungfernfluges die größte Flugmaschine aller Zeiten.
Ein Grund für die Größe war der geplante Einsatz von Helium als Traggas, das den leicht entzündlichen Wasserstoff ersetzen sollte. Der ursprünglich geplante Nachfolger des überaus erfolgreichen LZ127 "Graf Zeppelin", der Zeppelin LZ128 wurde nach dem Verlust des englischen Luftschiffes R101, bei dem nach der Notlandung ein Wasserstofffeuer die meisten Opfer forderte, verworfen. An dessen Stelle trat die für den Heliumeinsatz nochmals vergrößerte Konstruktion von LZ129 "Hindenburg". Durch die politischen Wirren in dieser Zeit wurde das Helium jedoch nicht von den USA an Deutschland geliefert. Man entschloss sich daher, auch LZ129 - wie bereits alle vorherigen deutschen Zeppeline - mit Wasserstoff zu betreiben.
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2 Fahrten 3 Das Ende |
LZ129 "Hindenburg" besaß 16 Traggaszellen mit einem Volumen von ca. 200.000 m³ bei einer Länge von 245 m und einem größten Durchmesser von 41,2 m. Das Gesamtgewicht betrug 242 t.
Als Antrieb dienten 4 speziell entwickelte Daimler-Benz-Dieselmotoren in 4 stromlinienförmigen Gondeln, die paarweise unter dem Rumpf angebracht waren. Die Motoren besaßen eine Leistung von je 772 kW (1.050 PS).
Die Außenhaut bestand aus Baumwollbahnen mit einer Gesamtfläche von 34.000 m². Auf diesen war ein Schutzanstrich aufgebracht, der mit Aluminiumpartikeln versetzt war, um die Sonnenstrahlen zu reflektieren und so Aufheizung des Traggases zu verringern. Dieser Anstrich, den nicht alle Luftschiffe besaßen, gab der Hindenburg ihre charakteristische silberne Färbung.
1936 fuhr LZ129 Hindenburg zehnmal in die USA und sieben mal nach Rio de Janeiro (Brasilien). Er beförderte im ersten Jahr seiner Indienststellung 1600 Passgiere über den Atlantik und sammelte dabei 3000 Flugstunden an. Die durchschnittliche Fahrzeit nach Amerika (USA) betrug 59 Stunden, zurück wegen der günstigeren Luftströmungen nur 47 Stunden. Das Luftschiff war auf der Fahrt gen Westen zu 87% und auf der Rücktour zu 107% ausgebucht. Es wurden einige zusätzliche Passagiere in Offizierskabinen untergebracht. Das Schiff fuhr kommerziellen Gewinn ein.
Anfang 1937 wurden neun zusätzliche Kabinen auf dem B-Deck installiert, die die Kapazität auf 72 Passagiere steigerten. Davor konnten 55 Personen mit dem komfortabel ausgestatteten Luftschiff reisen.
Von der Inbetriebnahme am 4. März 1936 bis zum Unglück am 6. Mai 1937 legte der Zeppelin "Hindenburg" ca. 337.000 Kilometer in 63 Fahrten zurück.
Die Ursache für diese Katastrophe blieb letztendlich ungeklärt. Wahrscheinlicher Grund war eine Entladung statischer Elektrizität, die die mit Aluminium-Farbe gestrichene Hülle und schließlich das Wasserstoff-Traggas entzündete.
Von den 17.609 Postsendungen, die an Bord waren, überstanden nur 368 das Unglück. Diese, zum Teil durch Brandspuren gezeichneten Luftschiffpostsendungen gelten heute bei den Sammlern als besonders begehrt.
Das Schwesterschiff der Hindenburg, der zum Unglückszeitpunkt im Bau befindliche LZ130 "Graf Zeppelin II" wurde nicht mehr im kommerziellen Einsatz betrieben. Er unternahm jedoch noch einige Versuchs-, und Propagandafahrten. Danach ruhte die Zeppelin-Luftschifffahrt.
Erst rund 60 Jahre später, am 18. September 1997, startete das erste Zeppelin-Luftschiff der neuen Generation, der Zeppelin NT (NT=Neue Technologie), erfolgreich in den Himmel. Dieses ist mit nicht brennbarem Helium gefüllt.
Bau
Fahrten
Die erste kommerzielle Passagierfahrt in Richtung USA startete am späten Abend des 6. Mai 1936 und endete nach der Rekordzeit von 61,5 Stunden am Morgen des 9. Mai um 6.10 Uhr am Ankermast von Lakehurst. Kommandant war Ernst Lehmann, es befand sich auch Dr. Hugo Eckener an Bord.Das Ende
Der LZ129 "Hindenburg" ging am 6. Mai 1937 in New York/Lakehurst kurz vor der Landung in Flammen auf und läutete damit das vorläufige Ende der Verkehrsluftschifffahrt ein. 36 Menschen kamen dabei ums Leben (13 Passagiere, 22 Besatzungsmitglieder und ein Mitglied der Bodenmannschaft).
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