Kumyken
Die Volksgruppe der Kumyken (Eigenbezeichnung: Qumuq bzw. Qumuqlar) bewohnt den nördlichen Teil der russischen Teilrepublik Dagestan und weite Teile der tschetschenischen und inguschischen Republik. Auch in Teilen der Republik Nordossetien sind sie als Minderheit anzutreffen. Als Alternativbezeichung íst auch Qumuqi bzw. Kumuki bekannt.Daneben besiedeln sie auch die Küstenebene des Kaspischen Meeres von Derbent bis zur Terekmündung. Da auch die heutigen Türken sie mit einem ähnlichen Namen bezeichnen (Kumuk bzw. Kumuklar) kann man davon ausgehen, dass es sich hierbei um ein traditionelles Alt-Volk des Kaukasus handelt.
Laut der Volkszählung des Jahres 1989 bekannten sich noch rund 390.000 Menschen zur kumykischen Volksgruppe. Doch bereits bei der Volkszählung des Jahres 1993 bekannten sich in Russland nur noch 282.000 Menschen zu dieser Volksgruppe, alles zusammen gibt es in allen Ländern 282.500 Kumyken. Die Unterschiede erklären sich durch die Tatsache, dass es eine Zeitlang "schick" war, sich zur kumykischen Gruppe zu zählen; nun wird die wahre Volksgruppe angegeben.
Die Volksgruppe der turkstämmigen Kumyken sind auf das engste mit den als "Berg-Tataren" benannten Balkaren und Karatschaier verwandt. Auch die Kumyken wurden lange Zeit hindurch nur als Tataren, Muslime und Berg-Tataren bezeichnet.
Die Kumyken führen sich selbst auf die alten Chasaren zurück. Dieses kann allerdings gut sein. Ihre nächsten Verwandten sind die Balkaren und Karatschaier. Ihr Siedlungsgebiet fiel im 13. Jhd. an das Nogaier-Khanat.
(Die Sprache der Nogaier-Tataren nahm z. B. viele Eigenheiten der kumykischen Sprache an, so dass dieses zwischenzeitlich eine Übergangsmundart des Tatarischen zum Kumykischenen darstellt.)
Der Religion nach gehören die Kumyken seit dem 7. Jahrhundert dem sunnitischen Islam an und bei ihnen herrscht bis heute ein strenges Vaterrecht vor.
Dieses Volk besteht heute noch überwiegend aus Wanderhirten, die die Schafszucht betreiben. Die halbsesshaften Kumyken betreiben einen bescheidenen Acker- und Gartenbau sowie die Bienenaufzucht. Die Sesshaften betreiben Ackerbau und an den Küste des Kaspischen Meeres die Fischerei.
Im Jahre 1944 wurden auch die Kumyken auf einen Befehl Stalins nach Zentralasien verschleppt und sie wurden im nördlichen Kasachstan angesiedelt.
Doch bereits im Jahre 1957 kehrten sie in ihre alte Heimat zurück und obschon sie nicht über eine eigene Republik beziehungsweise über ein Autonomes Gebiet im Rahmen Russlands verfügen, scheint ihre Zukunft als ein türkisches Volk des Kaukasus gesichert zu sein.
Mit dem Zusammenbruch der Sowjetunion Ende der 1980er Jahre schlossen sich auch die Kumyken zu verschiedenen Bürger-Bewegungen zusammen.
Im Jahre 1996 traten auch die Kumyken der UNPO bei.Geschichte