Kardinalinfant Ferdinand
Kardinalinfant Ferdinand (* 16. Mai 1609; † 9. November 1641 in Brüssel; auch Ferdinand von Österreich) hatte die Administration des Erzbistums Toledo inne, war Kardinal und Feldherr im Dreißigjährigen Krieg.
Table of contents |
2 Werke 3 Literatur 4 Weblinks |
Kardinalinfant Ferdinand wurde als dritter Sohn des Königs Philipp III. von Spanien am 16. Mai 1609 geboren.
Er erhielt 1619 die beständige Administration des Erzbistums Toledo und bald darauf den Kardinalshut.
1633 sollte er dem Kaiser in Deutschland mit einem Heer zu Hilfe kommen, sandte aber von Italien aus die eine Hälfte unter dem Befehl des Herzogs von Feria voraus, während er selbst die Werbungen fortsetzte und einen alten Zwist zwischen den Genuesen und dem Herzog von Savoyen beilegte.
Er vereinigte sich dann im September 1634 mit der Armee des Königs von Ungarn und wohnte der Schlacht bei Nördlingen bei, worauf er sich im April 1635 nach den Niederlanden wandte.
Hier wusste er durch kleinen Krieg die Fortschritte der übermächtigen französisch-holländischen Armee aufzuhalten, überschritt im Juni 1636 die französische Grenze, zwang La Capelle zur Übergabe, drang siegreich bis Corbie vor, musste sich aber mit Verlust mehrerer fester Plätze wieder zurückziehen.
1637 suchte er vergeblich das von dem Prinzen von Oranien belagerte Breda zu entsetzen.
Am 22. Juni 1638 erfocht er dagegen den glänzenden Sieg bei Kalloo über den Grafen Wilhelm von Nassau und erzwang die Aufhebung der Belagerung von Geldern.
In den folgenden Feldzügen von 1639 und 1640 musste sich Ferdinand auf die Defensive beschränken.
Den Feldzug von 1641 eröffnete er mit der Wegnahme von Lens, starb aber am Fieber am 9. November 1641 in Brüssel.
Leben
Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Ferdinand, in: Meyers Konversationslexikon, 4. Aufl. 1888-90, Bd. 6, S. 141