Jürgen Spanuth
Jürgen Georg Ferdinand Spanuth (* 1907 in Leoben, Österreich; † 17. Oktober 1998) war ein Vorgeschichtler und Altphilologe, der in Bordelum an der nordfriesischen Westküste Schleswig-Holsteins als Pastor tätig war.Er entwickelte über viele Jahre hinweg die Theorie, das in den platonischen Dialogen Timaios und Kritias erwähnte Inselreich Atlantis habe in der Nordsee in der Gegend der heutigen Insel Helgoland gelegen. Der Untergang dieser alten Hochkultur ist nach Spanuth durch den Einschlag eines Kometen zustande gekommen, wie es in bildhafter Weise in dem griechischen Phaeton-Mythos ebenso zum Ausdruck kommt wie bei den Ägyptern als Sekhmet, in Syrien als Anat, in der Awesta als Tistrya, bei den Germanen als Ragnarök. Aufgrund dieser Katastrophe seien die Überlebenden Atlanter nach Süden gezogen und hätten unter anderem den Sturm der Seevölker auf Ägypten ausgelöst. Die bronzezeitliche Hochkultur der Atlanter wäre nach Spanuths Theorie identisch mit der protogermanischen Kultur, welche Stonehenge und die Himmelsscheibe von Nebra hervorbrachte.
Wie viele akademische und nichtakademische Außenseiter wurde Spanuth aufgrund seiner Theorie heftig angegriffen. Spanuth verklagte daraufhin seine Kritiker vor dem Landgericht Flensburg.
Die Theorie wird u. a. mit dem Rechtsradikalismus in Verbindung gebracht.
Weitere Personen die eine ähnliche These zu Atlantis vertreten sind Otto Muck und der Gründer der Sternwarte Bochum Heinz Kaminski in seinem Buch Sternenstrassen der Vorzeit.
Unbedingt heranzuziehen für den Kometeneinschlag, der Atlantis versenkte, ist auch Immanuel Velikowski.
siehe auch: Rungholt und Vineta.
Weblinks
Literatur
Englische Übersetzung: Atlantis: The Mystery Unravelled (London: Arco Publishers, 1956).
Englische Übersetzung: Atlantis of the North (London: Sidgwick and Jackson, 1979).