Golfstrom
Der Golfstrom ist eine kräftige warme, rasch fließende Meeresströmung im Atlantik. Er wirkt wie eine große Heizung, dank der Irland, Großbritannien, und Skandinavien ein wärmeres Klima aufweisen als aufgrund ihrer geographischen Breite zu erwarten wäre. Er transportiert 1,4 Petawatt Leistung.
Table of contents |
2 Verlauf 3 Entstehung 4 Wirkung 5 Globale Erwärmung 6 Weblinks 7 Referenzen |
Name
Der spanische Seefahrer Ponce de Leon hat den Golfstrom 1513 entdeckt. Ursprünglich vermutete er, das warme Wasser stammt aus dem Golf von Mexiko. Heute weiß man, dass für die Entstehung des Golfstroms mehrere Faktoren zusammenkommen.
Der Golfstrom entsteht aus der Vereinigung von Floridastrom und Antillenstrom nördlich der Bahamasinseln. Er verläuft zunächst als bis zu 50 km breites Band entlang der Küste Nordamerikas. Etwa auf der Höhe von North Carolina löst er sich von der Küste und fließt durch das Nordamerikanische Becken in den offenen Atlantik. Etwa 1500 km von der Küste entfernt trifft er auf den kalten Labradorstrom und wird dadurch nach Osten in Richtung Europa abgelenkt. Dabei verzweigt er sich und bildet Äste aus, von denen einer bis nach Spitzbergen verfolgt werden kann.
Die Verlängerung des Golfstroms nach Europa wird Nordatlantikdrift genannt. Der Golfstrom ist eine der stärksten Meeresströmungen überhaupt.
Unter dem Begriff "Golfstrom" wird oft die eigentliche Meeresströmung und seine oben als Nordatlantikdrift beschriebene Verlängerung verstanden.
Einige fossile Funde lassen vermuten, dass ein vergleichbares Ereignis sich in der Vergangenheit schon mehrmals abgespielt hat. Solche Beweise sind aber umstritten und diese Theorie ist nicht allgemein akzeptiert.
Verlauf
Entstehung
Für die Entstehung des Golfstroms spielen mehrere Kräfte zusammen.Passatwinde
Der im Atlantik herrschende Passatwind treibt große Mengen warmen Wassers aus dem offenen Atlantik nach Westen. Die Küste von Nordamerika wirkt wie eine Staumauer und lässt das Wasser entlang der Küste nach Norden abfließen.Ablenkung durch Labradorstrom und Corioliskraft
Neben dem Zusammentreffen mit dem Labradorstrom sorgt die Corioliskraft dafür, dass die nach Norden fließenden Wassermassen in Richtung Europa abgelenkt werden.Thermohaline Zirkulation
Ein mindestens ebensowichtiger "Motor" dieser Atlantischen Zirkulation liegt am nördlichen Ende der Schleife. Das von reinem Wasser bekannte Dichtemaximum liegt bei 4°C, verschiebt sich allerdings mit zunehmendem Salzgehalt zu tieferen Temperaturen. Dieses dichtere kalte und salzreiche Wasser sinkt ab und zieht das wärmere Wasser nach Norden.
Auf seiner Reise nach Norden verdunsten Teile des vom Golfstrom transportierten warmen Wassers (Evaporation). Dadurch wird die Salinität des Wassers im Golfstrom erhöht, wodurch das Wasser im Nordatlantik schwerer wird als das umgebende Wasser und daher zu sinken beginnt. Dort wird der Nordatlantikdrift Teil des Nordatlantik-Tiefenwassers, einer südwärts gerichteten Meeresströmung.Wirkung
Der Effekt des Golfstroms genügt, um Teile der Westküsten von Irland und der britischen Inseln mehrere Grade wärmere Durchschnittstemperaturen zu bescheren als anderen Teilen dieser Länder. In Cornwall und speziell auf den Scilly-Inseln wachsen denn auch Pflanzen, die sonst nur in wesentlich wärmeren Klimazonen heimisch sind. Palmen können dort die sonst harten Nord-Winter überleben. Der Logan Botanic Garden in Schottland profitiert stark vom Golfstrom: einzelne Exemplare von Gunnera Manicata sind über 3 Meter hoch gewachsen.Globale Erwärmung
Im Zusammenhang mit dem aktuellen Phänomen der Globalen Klimaerwärmung haben Ozeanologen die Befürchtung geäußert, dass der oben beschriebene Absinkmechanismus aus dem Gleichgewicht kommen könnte.
Süßwasser, das durch die Erwärmung von den arktischen Polkappen abschmilzt, könnte den Golfstrom verdünnen und ihn so leicht machen, dass er nicht mehr absinkt. Das Resultat wäre ein Abbrechen des Golfstromes (oder zumindest der Nordatlantikdrift), was einen massiven Klimawechsel in Europa zur Folge hätte, dessen Konsequenzen unabsehbar sind.Weblinks
Referenzen