Golden Goal
Beim Fußball entschied für eine Weile das Golden Goal (goldenes Tor) in einer Spielverlängerung das Spiel. Schießt ein Spieler einer Mannschaft während der Verlängerung ein Tor, wird das Spiel sofort beendet. Die Mannschaft, die das Golden Goal erzielt hat, ist der Sieger. Die Gegenmannschaft hat durch das sofortige Spielende keine Möglichkeit auf einen Ausgleich.
Die ursprünglich aus dem Eishockey (Sudden Death) stammende Regel wurde von der FIFA zur Fußballweltmeisterschaft 1994 in den USA in das WM-Regelwerk aufgenommen. Das erste Golden Goal in der Fußballgeschichte wurde jedoch erst 1996 von Oliver Bierhoff im Endspiel der Fußball-Europameisterschaft geschossen. Deutschland wurde damit Europameister.
Am 12. Oktober 2003 köpfte Nia Künzer ein Golden Goal in der 98. Minute im Endspiel gegen Schweden bei der Frauen-Fußball-WM 2003 in den USA zum 2:1. Deutschland wurde damit Weltmeister.
Wegen der Unpopularität der Golden-Goal-Regel wurde sie in der Saison 2002 von der UEFA in eine so genannte Silver Goal-Regel geändert: Das so genannte "Silver Goal System" verbindet die Prinzipien von reiner Verlängerung und "Golden Goal". Steht ein Spiel in einer K.O.-Runde nach 90 Minuten immer noch unentschieden, gibt es zunächst eine 15-minütige Verlängerung. Die Mannschaft, die am Ende dieser Zusatzzeit führt, ist Sieger. Bei Gleichstand wird noch eine zweite Verlängerung von 15 Minuten gespielt. Steht danach immer noch kein Sieger fest, folgt ein Elfmeterschießen.
Diese Regel wird letztmalig bei der Fußballeuropameisterschaft 2004 in Portugal angewandt.
Am 28. Februar 2004 beschloss auch die unabhängige Regelkommission der FIFA, das Golden Goal wieder abzuschaffen.