Gedanke
Ein Gedanke ist ein unmittelbares Sinngebilde des Denkens. Die sprachliche Form des Gedankens ist der Aussagesatzsatz.
Insofern sich Gedanken aus Denkoperationen, also psychischen Aktenen ergeben, finden sie die Aufmerksamkeit der Denkpsychologie; insofern sie sich auf Sachverhalte richten, befasst sich die Logik mit ihnen.
Table of contents |
2 Philosophiegeschichtliches 3 Zitate 4 Literatur 5 Weblink |
Der Gedanke bzw. die Aussage "Morgen wird es regnen" kann auf verschiedene Weise zustande gekommen sein:
Ein Beispiel
Für einen Ratsuchenden ist es gewiss von einigem Wert, zu erfahren, wie sein Auskunftgeber auf den Gedanken gekommen ist, den er ihm mitgeteilt hat. Davon wird er nämlich dessen Glaubwürdigkeit abhängig machen. Ob allerdings die Aussage nicht nur glaubwürdig, sondern auch gültig, sprich: wahr ist, erfährt er nicht auf diesem Weg, sondern nur dadurch, dass er sie am morgigen Geschehen überprüft, also daran, ob es dann tatsächlich regnet. Unter Umständen muss sich dann sogar der Meteorologe dem Kaffeesatzleser geschlagen geben.
Bei einem Gedanken ist also zwischen seiner Genesis und seiner Geltung zu unterscheiden. Beides kann interessant sein, beides sind annehmbare Perspektiven - aber es ist eben zweierlei. Missachtet man diese Differenz, dann setzt man die eine oder andere Hinsicht absolut. Derart einseitige Positionen sind:
- der Rationalismus (Ausschluss der Genesis),
- der Psychologismus (Ausschluss der Geltung).
Philosophiegeschichtliches
In der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts hat Immanuel Kant sich durch David Hume aus dem "dogmatischen Schlummer" wecken lassen und den Rationalismus "kritisch" gewendet. Dies führte zum transzendentalen Idealismus.
Um 1900 hat Edmund Husserl sich durch Franz Brentano und Gottlob Frege von seiner psychologistischen "Reduktion abbringen lassen und den intentionalen Sinn des Gedankens deutlicher hervorgehoben. Dies führte zur transzendentalen Phänomenologie.
Siehe auch Idee, Reflexion (Philosophie)
Zitate
Literatur
Weblink