Ferdinand von Braunschweig
Prinz Ferdinand von Braunschweig (* 12. Januar 1721 in Braunschweig; † 3. Juli 1792) war ein preußischer Generalfeldmarschall.
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Prinz (Herzog) Ferdinand von Braunschweig wurde als vierter Sohn des Ferdinand Albrecht II. von Braunschweig geboren.
Er trat 1740 als Oberst und Chef eines Regiments in preußische Dienste und machte, da sein Regiment noch nicht völlig ausgerüstet war, als Freiwilliger den Feldzug von 1741 in Schlesien mit, wo er bei Mollwitz und bei Chotusitz an des Königs Friedrich II Seite focht.
Nach dem Frieden blieb er dessen Gesellschafter und Begleiter und wurde Generalmajor der Infanterie.
Beim Ausbruch des zweiten Schlesischen Kriegs ging er mit seinem Regiment unter dem Alten Dessauer nach Böhmen, wurde nach seiner Rückkehr zum Chef der Fußgarde befördert und begleitete 1745 den König zur Armee nach Schlesien.
In der Schlacht bei Hohenfriedberg am 4. Juni nahm er mit seiner Brigade das Dorf Thomaswalde und erstürmte, obwohl verwundet, bei Soor (30. September) eine vom Feind besetzte Höhe.
Er genoss die besondere Gunst des Königs, der ihn nach Potsdam in Garnison legte und ihn auf seinen Inspektionsreisen mitnahm.
1750 zum Generalleutnant und 1752 zum Gouverneur der Festung Peitz in der Lausitz ernannt, ward er 1755 in derselben Eigenschaft nach Magdeburg versetzt.
Beim Ausbruch des Siebenjährigen Kriegs im August 1756 führte er eine der drei in Sachsen einrückenden Heersäulen der preußischen Armee, besetzte Leipzig und brach am 13. September nach Böhmen auf, wo er bei Lobositz (1. Oktober) den rechten Flügel befehligte.
Bei dem Einrücken in Böhmen im April 1757 führte er die Vorhut und trug viel zum Sieg bei Prag am 6. Mai bei, leitete auch später an der Stelle des Fürsten Moritz von Dessau die Belagerung dieser Stadt.
Bei Roßbach befehligte er den rechten Flügel, worauf er im November nach Aufhebung der Konvention von Kloster-Zeven als General der Infanterie den Oberbefehl über das verbündete Heer in Hannover erhielt, dessen gesunkenen Mut er so zu begeistern wusste, dass dasselbe dem weit stärkeren französischen Heer gegenüber fast immer Sieger blieb.
Nachdem er noch im Dezember 1757 den Marschall von Richelieu nach Celle zurückgedrängt hatte, trieb er dessen Nachfolger Grafen Clermont im Frühjahr 1758 auf das linke Rheinufer zurück und schlug ihn in der Schlacht bei Krefeld am 23. Juni 1758; 1759 wurde er bei Bergen am 13. April geschlagen, brachte aber am 1. August dem französischen Feldherrn Contades bei Minden eine entscheidende Niederlage bei.
Zwar konnte er nicht verhindern, dass die Franzosen 1760 Hessen wieder einnahmen; doch hielt er sie im folgenden Jahr durch die ihnen beigebrachte Niederlage bei Vellinghausen am 16. Juli im Schach.
Den Feldzug von 1762 eröffnete er mit dem Überfall bei Wilhelmsthal am 24. Juni.
Nach dem Friedensschluss trat er, zum Feldmarschall ernannt, in seine frühere Stellung als Gouverneur von Magdeburg und Chef eines Fußregiments zurück.
Durch eine Spannung mit dem reizbaren König veranlasst, 1766 seine Entlassung zu nehmen, lebte er seitdem in Braunschweig oder auf seinem Lustschloss Vechelde.
Künstler und Gelehrte fanden an ihm einen großmütigen Gönner, wie er denn überhaupt sehr wohltätig war.
In der letzten Zeit seines Lebens ließ er sich durch seine freimaurerischen Bestrebungen und durch Günstlinge und Betrüger, welche sich infolge derselben an ihn drängten, zu manchen Missgriffen verleiten.
Er am starb am 3. Juli 1792.
Sein Günstling Mauvillon errichtete ihm ein Denkmal in seiner Geschichte Ferdinands, erschienen 1794 in Leipzig, 2 Bände.
Leben
Literatur
Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Ferdinand, in: Meyers Konversationslexikon, 4. Aufl. 1888-90, Bd. 6, S. 135