Louis-François-Armand du Plessis, Herzog von Richelieu
Louis-François-Armand de Vignerot du Plessis, Herzog von Richelieu (*
13. März 1696 in
Paris; †
8. August 1788 in
Paris) war
Marschall von Frankreich.
Er war ein Großneffe von
Kardinal Richelieu. Abgesehen von seinem Ruf als Mann von außergewöhnlich lockerer Moral zeichnete er sich – trotz einer bedauerlich mangelhaften Ausbildung – als Diplomat und General aus. Er war
1725-
1729) Botschafter in Wien und diente
1733/34 im Rheinfeldzug. Seine eigentliche öffentliche Karriere begann zehn Jahre später. Er kämpfte mit Auszeichnung in Dettingen und Fontenoy, wo er die Kartätschen auf die englischen Reihen befehligte, und drei Jahre danach wirkte an der brillianten Verteidigung Genuas mit;
1756 vertrieb er die Engländer durch die Eroberung der Festung San Felipe aus Menorca.
1757/58 beendete er seine militärische Karriere mit den Raubzügen in Hannover, mit denen er sich den Spitznamen "Petit Père de la Marauds" erwarb. Nach den Kriegen stürzte er sich wieder in Hofintrigen, begünstigte
Comtesse Dubarry und unterstützte seinen Neffen, den
duc d'Aiguillon.
Ludwig XVI war ihm nicht günstig geneigt.
In seinen frühen Tagen war er dreimal in der Bastille inhaftiert: 1711 im Zusammenhang mit seinem Stiefvater, 1716 nach einem Duell, und 1719 für seine Beteiligung an Alberonis Verschwörung gegen den Regenten Orléans. Er war dreimal verheiratet: das erste Mal gegen seinen Willen mit Anne-Catherine de Noailles; das zweite Mal 1734 mit Marie Elisabeth Sophie, Mademoiselle de Guise (durch eine Intrige Voltaires, wie der behauptete); schließlich mit vierundachtzig Jahren, mit einer irischen Dame.