Ernest Hemingway
Ernest Miller Hemingway, * 21. Juli 1899 in Oak Park (Illinois), † 2. Juli 1961 in Ketchum (Idaho), war einer der erfolgreichsten und bekanntesten amerikanischen Schriftsteller des 20. Jahrhunderts.
Er war außerdem Reporter und Kriegsberichterstatter, Erzähler, zugleich ein Abenteurer, Jäger, Hochseefischer, Großwildjäger und vieles mehr. Sein Vater war Landarzt, seine Mutter Opernsängerin; er lernte früh jagen und angeln und liebte das Leben in der Natur. 1918 meldete er sich freiwillig als Sanitäter an der norditalienischen Front, wo er zweimal schwer verwundet wurde. 1924 zog er nach Paris und verschrieb sich der Schriftstellerei, wobei er die Bekanntschaft anderer dort lebender Amerikaner, u.a. Gertrude Steins und Ezra Pounds, machte. 1927 gelang ihm der Durchbruch mit "Fiesta", was unter anderem seinem damals revolutionären, schnörkellos-knappen Stil zuzuschreiben war.
Er blieb auch nach dem Ersten Weltkrieg als Reporter tätig. So berichtete er zum Beispiel als Reporter im Griechisch-Türkischen Krieg 1922, und im Spanischen Bürgerkrieg (1936-1939). Am Zweiten Weltkrieg nahm er als Kriegsberichterstatter teil.
1954 erhielt Hemingway den Literaturnobelpreis für Der alte Mann und das Meer. Es spielt in Hemingways Wahlheimat Kuba; das Vorbild für den Helden seines Buches, der kubanische Fischer Gregorio Fuentes, starb in seinem Heimatdorf im Jahr 2002 mit 104 Jahren. Hemingway verließ Kuba nach der Revolution und wurde nirgends mehr richtig heimisch. Noch einmal fuhr er nach Paris und nach Spanien; ein Klinikaufenthalt in den USA brachten ihm auch keine Besserung.
Die Jagd, Hochseefischen, Boxen und vor allem der Stierkampf faszinierten ihn, was sich auch in seinem Gesamtwerk widerspiegelt. Seine literarischen Helden sind typische Beispiele der "lost generation" (Gertrude Stein); sie versuchen, ihr Leben zu meistern, und ertragen ihr Schicksal mit Fassung, was Hemingways knapper Schreibstil besonders betont. Wenn er ein Buch schrieb, dann aß er fast nur Sandwiches mit Erdnussbutter. Depressionen und Alkohol begleiteten ihn bis zu seinem Lebensende, das er nach langer Krankheit selbst beendete. Wie bereits sein Vater 1928, erschoss sich Ernest Hemingway im Alter von 61 Jahren, nachdem er in vielen Kriegen kein Risiko und kaum eine Verletzung ausgespart hatte. Seine Enkelin Margeaux, Schauspielerin und Fotomodell, machte es ihm exakt 35 Jahre später nach.
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