Buchhandel
Arten von Buchhandlungen
Die verbreiteste Art der Buchhandlung ist die Sortimentsbuchhandlung. Sie ist nicht auf einzelne Gebiete spezialisiert, sondern versucht seinen Kunden die Breite des Verlagsangebotes anzubieten. Die Fachbuchhandlung wendet sich an ein fachlich gebildetes Publikum (z.B. Juristen, Mediziner, Architekten, Steuerberater etc.) und hat ein spezialisiertes Sortiment. Die Fachbuchhandlung versucht kompetente Dienstleistungen für kompetente Kunden zur Verfügung zu stellen. Eine Universitätsbuchhandlung stimmt ihr Angebot auf die Lehrpläne der örtlichen Hochschule ab und verlegte früher oft auch Publikationen in Zusammenarbeit mit der Universität und ihren Instituten und Einrichtungen. Für Kinder und Jugendliche gibt es heute in jeder größeren Stadt Spezialsortimente, die eine große und kritische Auswahl an Literatur bietet, in der sich der Alltag und die Probleme von Familien, Kindern und Jugendlichen sowohl in belletristischer als auch in ratgebender Form spiegeln. Pädagogen, Erzieher und Sozialarbeiter finden hier oft auch Sekundärliteratur und kompetente Ansprechpartner. Theologische und religiöse Buchhandlungen bieten oft konfessionsübergreifende Literatur für ihre speziell interessierten Kunden. Hierzu zählt nicht nur die Kirchengemeinde und der Bibelkreis, sondern ebenfalls alle anderen sozial engagierten Menschen - auch ohne Bezug zur Kirche. Eine Erscheinung der neuesten Zeit sind Buchkaufhäuser, die versuchen, ihren Kunden alles "unter einem Dach" anzubieten.Eine weitere wichtige Gruppe der Buchhandlungen sind die Versandbuchhandlungen. Es gibt kaum ein Thema oder Fachgebiet, dem sich nicht mindestens eine Versandbuchhandlung widmet.
Gebrauchte Bücher werden im Antiquariatsbuchhandel verkauft, aber auch angekauft. Ein Antiquariat ist oft hochspezialisiert (Schifffahrt, Kochbuch, Heraldik etc.) und hat eine hohe Kundenbindung.
Zu den sogenannten Buchverkaufsstellen zählen Warenhaus, Supermarkt, Tankstelle, Zeitschriftenhandel/Kiosk. Aber auch so mancher Fachhändler bietet seinen Kunden zur speziellen Warengruppe die passende Literatur: Tierbücher im Zoofachhandel, der Gesundheitsratgeber in der Apotheke, der Reiseführer in der Touristinformation, die Möglichkeiten sind vielfältig.
Seit es das Web gibt, existiert auch eine neue Form des Buchhandels, die Internetbuchhandlung. Entweder als Erweiterung eines schon bestehenden Geschäftes oder gar als rein virtuelle Buchhandlungen können sie dem Kunden zwar nicht das Erlebnis einer "echten" Buchhandlung bieten, aber für einen zielgerichteten Kauf und eine umfassende Recherche bietet die Internetbuchhandlung oft sehr gute Möglichkeiten.
Buchhandelswesen
Der Buchhandel ist in drei Bereiche gegliedert:
Als vertreibenden Buchhandel bezeichnet man den Einzelhandel mit Büchern und anderen Verlagsprodukten, so zum Beispiel mit geographischen Karten, Globen, Kalendern, Musikalien, Software, Multimedia, Videos, Hörbüchern.
Der Zwischenbuchhandel stellt das Bindeglied zwischen herstellendem und vertreibendem Buchhandel dar. Die Barsortimente und Grossisten beliefern den Buchhandel auf eigene Rechnung und in eigenem Namen, der Kommissionsbuchhandel beliefert den Buchhandel im Namen und auf Rechnung seiner Auftraggeber - den Kommittenten.
Verlage und Verlagsbuchhandlungen schließlich bilden den herstellenden Buchhandel.
Im Frühjahr (März) trifft sich der Buchhandel in Leipzig, im Herbst bei der größten Buchmesse der Welt in Frankfurt am Main. Der Börsenverein des Deutschen Buchhandels ist die Standesorganisation der Verleger und Buchhändler in Deutschland.
Siehe auch: Verlag, Bibliothek, Wikipedia:Buchhandlungen, Buchpreisbindung