Aserbaidschanische Sprache
Die Aserbaidschanische Sprache (Eigenbezeichnung: Azərbaycan dili) ist die Bezeichnung für die in der Republik Aserbaidschan gesprochene Sprache. Kurzformen sind: Azərbaycanca (Aserbaidschanisch) oder auch Azərice (Aseri).Als ältere Sprachbezeichnung ist uns auch Azəri Türkçesi (Aseri-Türkisch) überliefert, das allerdings nur noch von der türkischen Turkologie verwendet wird.
Table of contents |
2 Nordaserbaidschanisch 3 Südaserbaidschanisch 4 Weblinks 5 Textsammlungen 6 Literatur |
Die Aserbaidschanische Sprache lässt sich in zwei große Hauptblöcke einteilen, das Nord-Aserbaidschanische und das benachbarte Süd-Aserbaidschanische.
Es handelt sich dabei um eine Turksprache, die mit dem benachbarten Türkischenen eng verwandt ist.
Ferner ist Aserbaidschanisch die wichtigste Minderheiten-Sprache Süd-Aserbaidschans des heutigen Iran.
Die Aserbaidschanische Sprache gehört zur Südtürkischen Sprachgruppe.
In der Republik Aserbaidschan gaben bei der Volkzählung (1979) 5,7 Millionen Menschen Aserbaidschanisch als Muttersprache und rund 27 % der Minderheiten als Zweitsprache an.
Rund 860.000 Aserbaidschaner leben auf dem Gebiet der ehemaligen UdSSR.
Davon 300.474 in Georgien, 282.713 in Russland (davon 90 % in Dagestan), 84.590 in Armenien und 78.460 in Kasachstan.
Im benachbarten Iran werden offiziell 9,8 Millionen Sprecher des Aserbaidschanischen angegeben.
Die auf rund 2,5 Millionen geschätzten "Turkomanen" des Irak sind mehrheitlich als Sprecher des Aserbaidschanischen anzusehen.
In der Türkei können die ostanatolischen Dialekte ab Erzurum als Aserbaidschanisch angesehen werden.
Der Language Code ist
Nordaserbaidschanisch ist die Bezeichnung für die Variante des
Aserbaidschanischen im Kaukasus und der Ost-Türkei. Es gehört heute zu den Südtürkischen Gruppe innerhalb der Turksprachen.
Es ist heute Staatssprache der Republik Aserbaidschan. Als Alternativbezeichnungen sind uns auch der Namen Türkler bekannt.
Nordaserbaidschanisch ist die Muttersprache von rund 6,8 Millionen Menschen und weitere 4 Millionen sind zweisprachig.
Das Nordaserbaidschanische zerfällt in zahlreiche Dialekte, die auch weit nach Süden und in den Westen ausstrahlen: Kuba, Derbent, Baku, Şemaxa, Salianı, Lənkoran, Qazaq, Airym, Borcala, Terekeme, Kızılbaş;, Nuqa, Zakatalı (Mugalı), Kutkasen, Erevan, Naxçevan, Ordubad, Kirovabad, Susa (Qarabaq), Karapapak.
Das Nordaserbaidschanische bildete einst mit dem Südaserbaidschanischen die Sprachgruppe des Alt-Aserbaidschanischen.
Das Altaserbaidschanischee gilt als unmittelbarer Erbe des Oghusischen und hat, neben dem Türkischenen, die Turkmenische Sprache als engere Verwandte. Es ist damit eine der Südtürkischen Sprachen.
Die Sprache ist seit dem 11. Jahrhundert Schriftsprache und wurde mit dem arabischen Alphabet geschrieben.
Ab dem 12. Jahrhundert begann die Trennung des eigentlichen Aserbaidschanischen vom Türkeitürkischen, die bereits um 1450 vollzogen war.
1828 wurde das Altaserbaidschanische Sprachgebiet zwischen Russland und Persien geteilt: das nördliche Sprachgebiet kam ans Zarenreich, während das südliche an den Schah fiel.
Aus nördlichen Gebiet ging in der Folgezeit "Neu-Aserbaidschanische" - eben die als "Nordaserbaidschanisch" bekannte Sprache - hervor, während der südliche Teil im Wesentlichen auf dem Lautstand des Alt-Aserbaidschanischen verblieb.
1923 wurde in Baku den Turkvölkern ein lateinisch-basiertes Alphabet vorgestellt, das so gut entwickelt war, daß es schließlich von allen nichtslawischen Völkern Russlands übernommen wurde: Das "Einheitliche türkische Alphabet". 1930 wurde dieses Alphabet für verbindlich Aserbaidschan übernommen, doch mußte die Landessprache ab 1940 in einem angepaßten kyrillischen Alphabet geschrieben werden.
Ab dem 22. Dezember 1992 wurde von Aserbaidschan das türkeitürkische Alphabet übernommen, das um 5 Zusatzzeichen ergänzt wurde.
Dieses Alphabet heißt nun - wie auch ursprünglich in der benachbarten Türkei - "Neues türkisches Alphabet" und es wurde von den Vertretern der türkischsprachigen Nachfolgestaaten der UdSSR beschlossen, dieses Alphabet bis 2005 zu übernehmen.
Am 1. Januar 2003 wurde allein das lateinische Alphabet für den amtlichen Schriftverkehr verbindlich und die kyrillische Schrift - gegen den Protest Russlands und der russischen Minderheit im Lande - endgültig abgeschafft.
Der Language Code ist AZE.
Südaserbaidschanisch (Eigenbezeichnung: Turki) ist die Bezeichnung für die meistvertretene türkische Sprachgruppe im Iran. Es gehört ebenfalls zur Südtürkischen Gruppe innerhalb der Turksprachen.
Als Alternativbezeichnungen gelten "Aseri" oder auch "Aseri-Türkisch".
Die gesamte Sprecherzahl beläuft sich wohl auf 13.865 Millionen.
Ungefähr 13 Millionen Menschen oder 20 % der Bevölkerung geben im Iran auch "Turki" als Muttersprache an und von diesen sind dann auch rund 9,8 Mio. als "aserbaidschanische Minderheit" von der schiitischen Regierung anerkannt.
In dieser Zahl sind auch die rund 290.000 Afşar, 5.000 Aynallu, 7.500 Baharlu, 1.000 Moqaddam, 3.500 Nafar, 1.000 Pişagçi, 3.000 Qajar, 2.000 Qaragozlu und 65.000 Şahsavani (1978) enthalten.
Rund 5.000 Sprecher des Südaserabidschanischen leben heute in Afghanistan und die rund eine Million Turkomanen des Iraks und die 30.000 "Türken in Syrien (1961) gelten im allgemeinen als Sprecher des Südaserbaidschanischen.
Rund 530.000 Aserbaidschaner leben offiziell in der Türkei, doch dürfte ihre Zahl dort aber wesentlich höher sein.
Einige Hundert Süd-Aserbaidschaner leben auch in Jordanien.
Die Südaserbaidschanische Sprache zerfällt in zahlreiche Dialekte: Aynallu (Inallu, Inanlu), Karapapak, Tabriz, Afşari (Afşar, Afsar), Şahsavani (Şahseven), Moqddam, Baharlu (Kameş), Nafar, Qaragozlu, Pişagçi, Bayat und Qajar.
Als eigenständige aseri-türkische Dialekte gelten auch die Sprachen der Teimurtaş, das auch als "Teimuri", "Timuri" oder "Taimouri" bekannt ist, in Mazandaran.
Dieser entstammt usbekisch-turkmenischer Wurzel und die rund 7.000 Sprecher führen sich auf den Mongolenherrscher Timur zurück.
Die Volksgruppe der Salçug (Provinz Kerman) gelten als Nachfahren der Seldschuken, während die Herkunft der Qaşqai noch nicht ganz geklärt ist.
Süd-Aserbaidschan teilte bis 1828 die Geschichte der späteren Republik Aserbaidschan. Mit der nun erfolgten Trennung mit den nördlichen Dialekten des Aserbaidschanischen - aus ihnen ging in der Folgezeit das "Neu-Aserbaidschanische" hervor - verblieb das südliche Sprachgebiet auf dem Lautstand des Altaserbaidschanischen.
Seit alters her wird für das Südaserbaidschanische das persisch-arabische Alphabet verwendet.
Doch in neuerer Zeit gehen viele Süd-Aserbaidschaner dazu über, das Latein-Alphabet Nord-Aserbaidschans zu verwenden.
Allgemeines
Sprecherzahl
az
bzw. aze
(nach
ISO 639).Nordaserbaidschanisch
Sprecherzahl und Dialekte
Geschichte und Alphabete
Südaserbaidschanisch
Sprecherzahl und Dialekte
Geschichte und Schrift
Weblinks