Turkomanen
Der Begriff Turkomanen (es ist eine Variante für Turkmene) umfaßt als solcher vor allem die turkstämmigen Bewohner Iraks, Syriens und weiten Teilen des Iran. Sie gehören heute ebenfalls zu den Südtürken, haben aber in ihrer Hauptmasse nichts mit den heutigen Turkmenen zu tun, sondern sind - in sprachlicher Hinsicht - den Süd-Aserbaidschanern zugehörig.Table of contents |
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Volkszahl
Die Kopfzahl der Turkomanen ist bis heute stark umstritten: Sie liegt im Irak zwischen 300.000 und 2,5 Mio. (Angaben UNPO) und 30.000 im benachbarten Syrien. Im Iran zählen sich heute rund 750.000 Menschen zu den Turkomanen.
- siehe dazu auch: Die turkmenische Bevölkerung des Irak
Geschichte
In der I. Verfassung des Iraks noch als dritte Volksgruppe des Staates, neben Kurden und Arabern, erwähnt, wurden ihre Rechte ab 1970er Jahren eingeschränkt: die türkische Sprache durfte ab 1972 an nicht mehr benutzt werden, Zeitungen, Radio und Fernsehen verboten und turkmenische Schulen und Kindergärten wurden geschlossen. Ihre Siedlungsgebiete liegen im Nordwesten des Iraks. Doch ist ihre Herkunft nicht eindeutig zu bestimmen: Zwar sprechen sie eine altertümliche Variante des Aseri-Türkischen, sind aber noch in der hiesigen Zeit deutlich in Stämme und Klans geteilt. Die Klannamen lassen noch heute ihre einstige Herkunft und das eigentliche Alter dieser türkischen Volksgruppe erahnen: Kharlukh = Qarluq, Khibchakh = Kyptschaken, Guzz = Oghusen und Khimäkh = Kimeken als Beispiele.Nach dem Ende des Ersten Golfkrieges gegen den Irak 1990 vereinigten sich die Turkomanen in der Irakischen Turkmenischen Volkspartei (Türkmen Halk Partisi) und diversen Splittergruppen. Bedeutendste Spittergruppe wurde die Irakische Turkmenen-Front (Irak Türkmen Cephe), die am 24. April 1995 in Erbil gegründet wurde.
Am 1. Oktober 1997 wurde der I. Allgemeine Turkmenen-Kongress in Erbil abgehalten und Abordnungen der Auslands-Turkomanen waren aus Europa, den USA, Kanada und Australien angereist. Dieser Kongress wurde von den folgenden Verbindungen veranstaltet:
- Der Irakischen National-Turkmenischen Partei (Irak Milli Türkmen Partisi),
- der Partei des Turkmenenlandes (Türkmeneli Partisi),
- der Turkmenischen Unabhängigkeitsbewegeung (Türkmen Bağımsızlar Hareketi),
- der Turkmenischen Bruderschafts-Vereinigung (Türkmen Kardeşlik Ocağı),
- der Kooperation und Kulturförderation des Turkmenenlandes (Türkmeneli İşbirliği ve Kültür Vakfı) und
- der Kultur- und Beistandsvereinigung der Irak-Türken (Irak Türkleri Kültür ve Yardımlaşma Derneği).