Thaur
Thaur ist eine Gemeinde im Bezirk Innsbruck Land, Tirol (Österreich).
- Einwohner: 3504
- Fläche: 21,1 km²
- Seehöhe: 633 m
Thaur liegt am östlichen Fuß der Nordkette, an der alten Dörferstraße von Innsbruck nach Hall und ist eines der MARTHA-Dörfer. Die Gemeinde bildet ein Haufendorf in leichter Hanglage , das hauptsächlich nördlich dieser Straße gelegen ist. Südlich der neuen Bundesstraße nach Hall liegt ein bedeutendes Industrie- und Gewerbegebiet, das direkt an das der Gemeinde Hall angrenzt. Von großer Bedeutung ist der Gemüseanbau in den umliegenden Feldern. Durch die Nähe zur Landeshauptstadt Innsbruck ist die Gemeinde einem recht großen Siedlungsdruck unterworfen, der bäuerlich-dörfliche Ortskern konnte aber gut erhalten werden. Thaur ist heute unter anderem auch eine beliebte Wohngemeinde.
Ein Urnengräberfeld aus der Bronzezeit weist darauf hin, daß das Gebiet schon um 1000 v. Chr. besiedelt war. Der Name Thaur stammt vermutlich aus der illyrischen Sprache und bedeutet "Fels". 827 wurde Thaur erstmals urkundlich als "taurane" erwähnt. Im Mittelalter war die Salzgewinnung von Bedeutung. Die Burg von Thaur wurde im 13. Jahrhundert ausgebaut und war Gerichtssitz. Nach einem Brand und einem folgenschweren Erdbeben sind heute nur noch Ruinen vorhanden. Die Gemeinde hat fünf Kirchen aufzuweisen. Eine bedeutende ist die barocke Wallfahrtskirche "Romedikirchl" oberhalb des Ortes.
Die 1700 m hoch gelegene Kaisersäule erinnert an den Besuch von Kaiser Franz I am 22. Oktober 1815.
Das Brauchtum wird mit Krippenausstellungen und Mullerlaufen (einem Fasnachtsbrauch) gepflegt. Thaur ist die einzige verbleibende Gemeinde in Tirol in der noch der noch eine Palmeselprozession veranstaltet wird.