Sixtus V. (Papst)
Felice Peretti di Montalto (* 13. Dezember 1521 in Grottammare bei Montalto (Ancona); † 27. August 1590 in Rom) war unter dem Namen Sixtus V. Papst von 1585 bis 1590.Felice Peretti war der Sohn des einfachen Bauern Piergentile Peretto di Giacomo und dessen Frau Marianna. Er wuchs in ärmlichen Verhältnissen auf, und erzählte selbst aus seiner Jugend, dass er Schweine hütete.
Im Jahr 1534 trat er als Novize in das bei Montalto gelegenen Konvent der Franziskaner ein. Sein Onkel Salvatore, aus mütterlicher Linie, war in diesem Konvent ebenfalls Mönch. Im Jahr 1540 begann er ein Studium der Philosophie in Ferrara, und bald darauf im Jahr 1543 ein Studium der Theologie in Bologna. 1544 wechselte er den Studienort nach Rimini und im Jahr 1546 wechselte er nach Siena. Am 26. Juli 1548 beendete er sein Studium mit dem Magister der Theologie in Fermo.
1551 wurde er Regens des Seminars in Siena, nachdem er bereits 1548 am Seminar der Franziskaner in Macerata unterrichtet hatte. Da Felice Peretti ein ausgezeichnete Prediger war, wurde er auf Geheiss des Kardinals Carpi, der der Protektor des Franziskanerordens war, im Jahr 1552 als Fastenprediger nach Rom bestellt.
Er nahm 1553 am Generalkapitel seines Ordens in Genua teil und wurde noch im selben Jahr zum Regens des Seminars in Neapel bestimmt. Anfang 1560 wurde er als Inquisitor nach Venedig gesandt. Am 16. Juli 1560 wurde er zum Konsultor der römischen Inquisition ernannt. Er nahm als Mitglied dieser Kongregation am Konzil von Trient teil.
Am 15. November 1566 wurde er zum Bischof des Bistums Sant'Agata dei Goti bei Benevent in Italien ernannt. Am 17. Mai 1570 erfolgte seine Ernennung zum Kardinal durch Papst Pius V. Im Jahr 1571 wurde er Bischof von Fremo.
Das Konklave wählte ihn am 24. April 1585 zum neuen Papst. Eine seiner ersten Amtshandlungen als neuer Papst war die Ernennung seines Großneffen Alessandro Damasceni zum Kardinal. Als Papst bekämpfte Sixtus V. das Banditenunwesen im Kirchenstaat mit eiserner Hand, schon am Tag seiner Inthronisierung ließ er zur Feier des Tages die am Vortag ergriffenen Banditen hinrichten und ihre Leichen an der Engelsbrücke zur Schau stellen. Insgesamt belegte er viele Vergehen mit drakonischen Strafen, so sollte z.B. auf Abtreibung, Ehebruch, Homosexualität, Inzest, Kuppelei und Verleumdung die Todesstrafe folgen.
Die Finanzsituation des Kirchenstaats sanierte Sixtus V. durch Einsparungsmaßnahmen, aber er erhöhte auch viele Steuern. Sixtus V. sammelte in seinem relativ kurzem Pontifikat ein gewaltiges Vermögen in der Engelsburg an. Nach heutigen Schätzungen betrug es wohl zum Zeitpunkt seines Todes ca. vier Millionen. Sixtus V. war somit gegen Ende seines Pontifikats einer der reichsten Herrschafer Europas.
Mit seiner Bulle postquam verus vom 3. September 1586 setzte er die Zahl der Mitglieder im Kardinalskollegium auf maximal 70 fest. Erst im Jahr 1958 erhöhte Papst Johannes XXIII die Zahl der Kardinäle auf über 70.
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