Sibir
Sibir war ein mongolisches Khanat in Sibirien in der Nähe des heutigen Tobolsk, das letztendlich im 16. Jahrhundert durch russische Kosaken unter Jermak zerstört wurde.Gegründet wurde es von einem legendären Khan On, der um 1450 erschlagen wurde. Die Herrschaft über dieses Khanat wechselte in mehreren Gewalttaten zwischen zwei Clans, dem von Taibuga Khan On (Taibugiden) und dem von Shibani Khan. Das Khanat vermittelte den Pelzhandel quer durch Asien und war vom kulturellen Erbe der Goldenen Horde geprägt.
Es löste sich unter Ibaq (ca. 1464-1495) von seinen usbekischen Oberherren, wandte sich 1480/81 gegen die Verwandten von der Goldenen Horde und suchte das gleichberechtigte Bündnis mit dem Zaren in Moskau. Ibaq wurde jedoch vom rivalisierenden Clan Ons erschlagen, dessen Vertreter danach regierten.
Ibaqs Enkel Kütschüm Khan (1563-1598, † 1600) war mit den Usbeken verbündet und suchte den Islam in seinem Reich einzuführen. 1571 verweigerte er im Bund mit dem Krim-Khanat den Tribut an Zar Iwan IV Sein Staat erwies sich jedoch als zu ungefestigt, so daß er nach der Eroberung der Stadt Sibir durch Jermaks Kosaken 1581/82 schnell auseinanderfiel.
Damit begann die russ. Eroberung Sibiriens, die sich allerdings noch bis weit hinein ins 17. Jhrd. hinzog.