Pommerellen
Pomerellen oder Pommerellen ist ein Teil von Pommern in Nord-Polen. Es besteht aus einer eiszeitlich geformten Seenlandschaft zwischen Persante und der unteren Weichsel mit ausgedehnten Nadelwäldern. Die Minderheit der Kaschuben lebt von Pommern bis zum nördlichen Teil von Pomerellen (Kaschubien). Größte Stadt ist Gdańsk.
Geschichtlich tritt die Gegend erstmals in Schriften vom Jordanes auf.
Bewohnt durch slawisch sprechende Pomeranen (Pomorzanie), die erste schriftliche Überlieferung der Bezeichnung Pommern (Pomorze) stammt aus dem 11. Jahrhundert.
Durch Mieszko I und Bolesław I. Chrobry wurde Pommerellen dem Polnischen Reich eingegliedert.
Nach dem Tode Boleslaws III., 1138, zerfiel der polnische Staat in Teilfürstentümer, so dass sich in Pommern und Pommerellen einheimische Dynastien ausbildeten. Spätestens 1227 waren die pommerellischen Herzöge von Polen unabhängig.
1266 starb der regierende Herzog Swantopolk, was einen Erbstreit zwischen seinen beiden Brüdern und seinen beiden Söhnen auslöste, die untereinander konkurrierten.
Dabei wurde Pommerellen unter Mestwin II. brandenburgisches Lehen. Nachdem Mestwin mit Hilfe der Brandenburger seine Rivalen besiegt hatte, verbündete er sich mit Großpolen gegen Brandenburg. Hieraus ergaben sich die Ansprüche Brandenburgs und Großpolens.
1308 fiel Pomerellen an den Ordensstaat, der Brandenburg seine Ansprüche abgekauft hatte. Der entsprechende Handel mit Polen gelang jedoch nicht, erst im Frieden von Kalisch 1343 verzichtete die polnische Krone endgültig auf Pommerellen.
1410 bis 1772 kehrte es dennoch zurück zur polnischen Krone.
Mit den Napoleonischen Kriegen und den Teilungen Polens wurde es Teil Westpreußens und nach 1871 des Deutschen Reicheses. Im Anschluss an den Ersten Weltkrieg wurde Pommerellen im Vertrag von Versailles polnisch. Im Zweiten Weltkrieg von Deutschland besetzt und dem Reichsgau Danzig-Westpreußen eingegliedert, ist es seit Ende des Zweiten Weltkrieges Teil Polens.Geschichte