Pelagius
Pelagius war ein britischer Mönch, der etwa von 360 bis 435 lebte.
Von einer asketischen Lebensführung geprägt, war er als Prediger in Rom empört über die moralische Lässigkeit in der Gesellschaft, wie er sie dort erlebte. Des weiteren widersprach er in seinen Predigten auch den Aussagen zur Theologie der göttlichen Gnade, wie sie von Augustinus von Hippo gepredigt wurden: Pelagius war der Auffassung, dass Augustinus’ Lehre darauf hinauslief, den Manichäismus in das Christentum einzuführen. Er klagte Augustinus an, dem Bösen den gleichen Rang wie Gott einzuräumen, und heidnischen Fatalismus zu lehren, als sei es eine christliche Doktrin. Obwohl er als Urheber des Pelagianismus angesehen wird, kann auch dargelegt werden, dass der Mönch niemals diese Doktrin vertreten habe und nur derjenige gewesen sei, an dem die Gegner dieser Ansicht ihre Darlegungen festgemacht hätten.
Als Alarich I Rom 410 plünderte, floh Pelagius, ebenso sein Gefährte Caelestius, nach Karthago, wo er in einen weiteren Konflikt mit Augustinus geriet. Sein Anhänger Caelestius wurde von einem Kirchenkonzil verurteilt, woraufhin Pelagius weiter nach Jerusalem floh, aber seine Verfolger bald auf seinen Spuren sah: Orosius ging nach Jerusalem, um Hieronymus vor ihm zu warnen. Zwar wurde Pelagius 415 auf einer Synode von dem Häresievorwurf freigesprochen, doch Augustinus hatte bereits eine wirksame "Kampagne" in Gang gebracht, die Pelagius und Caelestius als Häretiker ausweisen sollte. 416 wurde er auf den Synoden von Karthago und Mileve verurteilt. Anfang 417 erfolgte die Exkommunikation durch den römischen Bischof Innozenz I Betroffen von diesem Urteil war auch Caelestius.
Augustinus’ Version von Pelagius’ Lehre über die Sünde und die Sühne wurden u.a. im Jahre 417 auf dem lokalen Konzil von Karthago als Häresie verurteilt.