Olgierd
Olgierd, litauisch: Algirdas, (* 1296; † 24. Mai 1377) war als Sohn von Gediminas 1345-1377 litauischer Großfürst.Ursprünglich war er nur ein Teilerbe seines Vaters. Er entmachtete aber seinen jüngeren Bruder, den Großfürsten Jaunutis in Wilna. Dabei arbeitete er mit einem anderen Bruder, Kiejstut zusammen, der die Grenze zum Deutschen Orden verteidigte und ebenfalls mit Jaunutis Herrschaft unzufrieden war. Für den Rest seines Lebens blieb die Zusammenarbeit erhalten.
Olgierd dehnte die Grenze seines Staates auf Kosten der Russen und ihrer Oberherren, der zerfallenden Goldenen Horde aus. 1363 schlug er drei Tartarenfürsten in der Schlacht an den Blauen Wassern am Bug und fügte Kiew endgültig seinen Besitzungen hinzu. Damit erstreckte sich sein Staatsgebiet in Westen über Wolynien, im Süden über Kiew und im Osten bis zur Grenze des Großfürstentums Moskau. Olgierd führte auch drei Kriege gegen den emporstrebenden Moskauer Großfürsten Dmitri Donskoi, die zweimal erst vor der Kremlfestung endeten.
Gegen den Deutschen Orden war er weniger erfolgreich. 1348 wurden die Litauer an der Streva schwer geschlagen und auch die Folgezeit brachte keine Erleichterung, 1362 zerstörte der Orden die Burg von Kaunas.
Olgierds Nachfolger wurde sein Sohn Jagiello.