Norbert Burgmüller
August Joseph Norbert Burgmüller (* 8. Februar 1810 in Düsseldorf, † 7. Mai 1836 in Aachen) war ein deutscher Komponist.
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Burgmüller entstammte einer musikalischen Familie; sein Vater wirkte als Musiklehrer, Komponist, Kapellmeister und später als Musikdirektor in Düsseldorf, seine Mutter war wahrscheinlich Mitarbeiterin der in Leipzig publizierten Allgemeinen Musikalischen Zeitung. Burgmüller erlernte schon früh das Violin- und Klavierspiel und begann zu komponieren. 1824 starb sein Vater, was die Familie in große Not stieß. Sie fand jedoch Unterstützung durch den Grafen Franz von Nesselrode-Ehreshofen. Besonders kümmerte sich der Graf um Burgmüllers musikalische Ausbildung, sodass dieser 1825 nach Kassel gehen konnte, um dort bis Ende 1826 Violine (bei Louis Spohr) und Theorie zu studieren. Bis 1830 verbrachte Burgmüller seine Zeit überwiegend in Kassel, wo er als Korrepetitor, Dirigent und Pianist wirkte. Die Auflösung seiner Verlobung und der plötzliche Tod seiner ehemaligen Verlobten stützten ihn 1830 in eine tiefe psychische Krise, die zu zeitweiligem Alkoholismus und dem Verlust der Unterstützung von Spohr führte. Außerdem litt er von dieser Zeit an unter epileptischen Anfällen. Burgmüller ging noch im selben Jahr nach Düsseldorf zurück, wo er seinen Lebensunterhalt durch Unterricht und kleinere Engagements bestritt. Öffentlich Stellungen wie der Posten des städtischen Musikdirektors, um den er sich zweimal bewarb, blieben ihm verwehrt. 1833 befreundete er sich mit Felix Mendelssohn-Bartholdy, der statt ihm den Posten des Musikdirektors erhalten hatte. 1835 machte er Bekanntschaft mit Christian Dietrich Grabbe. Im Jahre 1836 beschloss Burgmüller, sein Glück in Paris zu suchen. Dieses Vorhaben konnte er jedoch nicht mehr realisieren, da er während eines Kuraufenthalts in Aachen bei einem Bad auf Grund eines epileptischen Anfalls ertrank.
Burgmüller konnte sein volles Potential auf Grund seines frühen Todes kaum realisieren; im Prinzip liegt mit seinem Oeuvre lediglich das Frühwerk eines Komponisten vor. Trotzdem lässt sich an Hand der erhaltenen Werke ein großes Talent mit sehr eigenständigen Zügen erkennen. In seinen frühen Werken wird zwar der Einfluss Beethovens und Spohrs deutlich, ein bestimmter eigener Tonfall ist aber nicht zu leugnen. In späteren Werken ist teilweise der Einfluss von Mendelssohn zu konstatieren, doch auch hier beschränkt sich Burgmüller keineswegs auf bloßes Nachahmen. Seine Werke sind von großer kompositorischer Ernsthaftigkeit geprägt, d.h. "Biedermeierliches", virtuoses Blendwerk ohne größeren Sinnzusammenhang oder Epigonentum sind bei Burgmüller kaum aufzufinden. Die klassischen Formen bildeten für ihn eine Basis, die er variierte und weiterentwickelte. Viele seiner Werke sind von einer lyrischen Grundstimmung geprägt, auf welcher sich harmonische Experimente, große Ausdruckskraft und Momente von stürmischer Dramatik entfalten. Seine Melodik ist einprägsam und fließend. Burgmüllers Meisterwerk ist seine unvollendete zweite Symphonie, in welcher er Brahms' Technik der "entwickelnden Variation" teilweise schon vorwegnimmt. Insgesamt weisen seine Werke weit in die Zukunft. Burgmüller als "romantischen Kleinmeister" abzustempeln wäre falsch; vielmehr stehen seine reifsten Werke auf einer Stufe mit den Werken seiner Altersgenossen Robert Schumann und Felix Mendelssohn-Bartholdy, die seine Kompositionen sehr schätzten.
Vita
Stil
Werke
Anm.: Die Opuszahlen sind weitgehend ohne Bedeutung.