Hausbesetzung
Hausbesetzer protestieren durch die Besetzung von leerstehendem Wohnraum gegen spekulativen Leerstand und Wuchermieten. Sie grenzen sich oft bewusst von gesellschaftlichen Normen ab und probieren, alternative Formen des Zusammenlebens zu entwickeln. Hausbesetzungen werden scherzhaft oder beschönigend auch als Instandbesetzungen bezeichnet. Das rührt wohl daher, dass Abbruchhäuser nach der Besetzung häufig zunächst bewohnbar gemacht, als instandgesetzt werden müssen.Die Hausbesetzerszene Westdeutschlands war insbesondere Ende der 1970er und in den 1980ern aktiv. In der Wendezeit wurden viele Häuser in der ehemaligen DDR besetzt.
Viele der in den 1970er, 1980er und 1990er Jahren in Deutschland und den Niederlanden besetzten Häuser, sind heute legalisiert. Dies bedeutet, dass die Bewohner mit den Eigentümer Duldungsverträge, Mietverträge oder Nutzungsverträge abgeschlossen haben. Es gibt aber auch Häuser, die nicht wirklich legalisiert sind und einen Status haben, dass sie als "geduldet" gelten. In der Schweiz haben besetzte Häuser häufig einen "Gebrauchsleihevertrag", der sichert, dass die Hausbesetzer auch Strom und Wasser bezahlen.
Bei den Hausbesetzungen gibt es grundsätzlich zwei Klassen:
- offene besetzte Häuser, wo im Prinzip jeder wissen darf, dass dieses Haus besetzt ist. Häufig hängen Transparente draußen, es werden Flugblätter verteilt, etc.
- so genannte stille Besetzungen, hierbei ziehen die Menschen einfach ein und versuchen, die Besetzung nicht öffentlich zu machen.
Das Symbol der Hausbesetzerbewegung ist ein Kreis, durch den ein N-förmiger Blitz von links unten nach rechts oben verläuft. Eigentlich stammt dieses Zeichen vom Hobo-Zeichen ab, in dem ein Kreis mit einem Blitz bedeutet "hier kann man gut eine Nacht bleiben". Die Ähnlichkeit zum Zeichen der Firma Opel hat dann das Zeichen etwas "gedreht". Entstanden ist es in der holländischen Hausbesetzerszene der 1970er Jahre, auch als Kraaker oder Kraakerbewegung bekannt.