Halleyscher Komet
Der Komet Halley (Halleyscher Komet) zählt seit langem zu den hellsten und bekanntesten Schweifsternen, weil er alle 76 Jahre wiederkehrt. Zuletzt kam er 1986 in Erdnähe, leuchtete allerdings schwächer als erwartet., aufgenommen von der europäischen Raumsonde Giotto (1986)]] |
Table of contents |
2 Daten zu Komet P/Halley
2.1 Kometenbahn und Geschichte der Erforschung
3 Weblinks2.2 Kometenkern und Raumsonden 2.3 Ständiger Verlust an Material |
Bekannter periodischer Komet
"Der Halley", wie ihn Astronomen auch nennen, ist ein eher langperiodischer Komet und kann alle 75-77 Jahre gut mit freiem Auge gesehen werden. Wie andere periodische Kometen - von denen die Mehrzahl nur 3-20 Jahre [Umlaufzeit hat - verliert er bei jeder Sonnennähe durch Ausgasen an Materie und Helligkeit, sodass er zuletzt (1985/86) weniger Helligkeit als erwartet entwickelte.
Er wurde nach dem Physiker Edmond Halley (1656-1742) benannt, der wegen seiner Verdienste um die Bahnbestimmung von Kometen 1720 königlicher Astronom und Leiter der Sternwarte Greenwich wurde (er war auch ein Förderer Isaac Newtons. Halley entdeckte 1705, dass der 1682 beobachtete Himmelskörper mit früheren Erscheinungen ident sein müsse, unter anderem mit zweien von 1607 und 1531, die Kepler und Apianus beschrieben hatten. Daher entwickelte er erstmals ein Verfahren zur Berechnung von Kometenbahnen und sagte eine Wiederkehr für 1758 voraus.
Im Rückblick wurde im Laufe der Zeit erkannt, dass der Komet seit 240 v. Chr schon mindestens 25 Mal beobachtet worden war. Eine der ersten Darstellungen des Kometen findet sich auf dem Teppich von Bayeux, die bekannteste ist jene auf dem Fresko des Malers Giotto di Bondone (1266-1337).
Der Halleysche Komet war 1985 das Ziel von fünf Raumsonden der ESA, Japans und Russlands (Giotto, Sakigake, Suisei, Vega 1 und Vega 2), teilweise in internationaler Absprache. Von diesen Sonden war die Giotto-Mission (benannt nach einem Maler des Schweifsterns) die erfolgreichste, der erstmals die direkte Beobachtung eines Kometenkerns gelang. Kurz darauf wurde die Kamera allerdings von einem Kometenstückchen getroffen; dennoch konnte die Sonde 1992/93 noch einen anderen Kometen beobachten.
Wenn die Erde die Bahn des Halleyschen Kometen kreuzt, verglühen Reste des Staubschweifs als Meteoriten in der Atmosphäre, die man zusammenfassend als den Meteorstrom der Orioniden bezeichnet.
Daten zu Komet P/Halley
Kometenbahn und Geschichte der Erforschung
Der Komet ist in Erd- bzw. Sonnennähe mit freiem Auge sichtbar, verliert allerdings im Laufe der Jahrhunderte an Helligkeit. Dies hängt mit der Entwicklung von Gasen und Feinstaub aus dem Kometenkern bei intensiverer Sonnenstrahlung zusammen, die als Kometenhülle und Schweif vom Sonnenlicht "weggeblasen" werden.
"Halley" hat eine sehr langgestreckte Ellipsenbahn, die sich bis etwa zur Uranusbahnbahn erstreckt. Die Umlaufzeit variiert zwischen 75 bis 77 Jahren, weil die Bahn zeilweilig vom Jupiter deutlich beeinflusst wird.
Der englische Astronom Edmund Halley wies um 1680 nach, dass er mit früheren Erscheinungen ident sein müsse. Als dies andere Forscher erfolgreich nachprüften, erhielt der Schweifstern den Namen Halleys. Er konnte seine Wiederkehr für 1758 richtig voraussagen.
Im nachhinein war es möglich, den Kometen bis ins 3. Jahrhundert v. Chr zurück zu verfolgen.
Kometenkern und Raumsonden
Vor seiner letzten Erdnähe im Jahre 1986 wurden einige Raumsonden gestartet, um erstmals einen Kometenkern aus der Nähe zu beobachten. Man vermutet(e), dass sie aus einem Gemisch aus Eis, Gestein und Staub zusammengesetzt sind, das telweise aus den Anfangsgründen des Sonnensystems stammt. Daher ist die Erforschung dieser Himmelskörper auch zum Interessensgebiet der Kosmologie geworden.
Von den Sonden Giotto, Sakigake, Suisei, Vega 1 und Vega 2 war die ESA-Sonde Giotto die erfolgreichste; ihr gelang die direkte Beobachtung des Kerns, der sich auf den Fotos als rötlich-diffuses Gebilde von etwa 1000 km³ Volumen zeigte. Wie es auch bei anderen Kometen der Fall ist, beginnt das Gemisch bei Annäherung an die Sonne "auszugasen", was die bekannten Leuchterscheinungen und den Kometenschweif verursacht.
Nach Forschungen der letzten Jahre besitzen langperiodische Kometen und jene Planetoiden, die außerhalb des Jupiter kreisen, viele Gemeinsamkeiten in Aufbau, Farbe, Dichte und Bahndynamik auf. Vielleicht ist der Komet Halley vor 3-10.000 Jahren noch ein derartiger Transneptun gewesen.
Reste des Halleyschen Kometen sind auch für einen Meteorstrom verantwortlich, nämlich die winterlichen "Orioniden". Diese nur wenige Milligramm schweren Körnchen haben sich durch ihr geringes Gewicht-Oberflächenverhältnis längs der Kometenbahn verteilt; wenn die Erde diese Bahn kreuzt, verglühen tausende pro Tag in ihrer Atmosphäre als "Sternschnuppen".
Spezial-Anmerkung: Da man bei jeder Sichtung einer Sternschnuppe angeblich einen Wunsch frei hat, könnten wir uns vielleicht eine längere Lebensdauer von Halley wünschen. Manchmal nämlich haben Kometen völlig unerwartete "Ausbruch|Ausbrüche", bei denen sie bis zu zehnmal heller werden als noch Tage oder Stunden zuvor.
siehe auch: Portal Astronomie, Astronomische Objekte, Liste der Kometen, Asteroiden, Kuiper-Gürtel
Ständiger Verlust an Material
In seiner "geschichtlichen" Zeit geht dem Himmelskörper freilich mit jeder 76-Jahres-Periode ein merklicher Teil seines Materials verloren. Daher ist seit einuigen Jahrhunderten sein "Ruf" als heller Komet nicht mehr ganz gerechtfertigt. Seit 1985 gab es einige neu entdeckte Kometen, die "Halley" deutlich an Leuchtkraft übertrafen.