Glimmer
Glimmer | |
Tonerdeglimmer Muskovit | |
Chemismus | (K,Na,Ca)(Al,Mg,Fe,Li)2-3(OH)2(Si,Al)4-5O10 |
Kristallsystem | monoklin |
Kristallklasse | ___ |
Farbe | variabel, häufig weiß, rosa, grün oder braunschwarz |
Strichfarbe | weiß |
Härte | 2 bis 4 |
Dichte | 2,7 bis 3,3 |
Glanz | ___ |
Opazität | ___ |
Bruch | ___ |
Spaltbarkeit | ___ |
Habitus | ___ |
häufige Kristallflächen | ___ |
Zwillingsbildung | ___ |
Kristalloptik | |
Brechungsindices | ___ |
Doppelbrechung | ___ |
Pleochroismus | ___ |
optische Orientierung | ___ |
Winkel/Dispersion der optischen Achsen | 2vz ~ ___
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weitere Eigenschaften | |
chemisches Verhalten | ___ |
ähnliche Minerale | Chlorit, Vermiculit |
Radioaktivität | nicht radioaktiv |
Magnetismus | nicht magnetisch |
besondere Kennzeichen | ___ |
Table of contents |
2 Varietäten 3 Vorkommen 4 Verwendung als Rohstoff 5 Geschichte 6 Literatur 7 Weblinks |
Glimmer sind Schichtsilikate, bei denen Tetraeder aus Silizium und Sauerstoff in charakteristischen Schichten zusammenhängen, zwischen denen nur sehr schwache Bindungskräfte bestehen. An diesen Schichten lassen sich die tafeligen Kristalle des Minerals daher leicht spalten. Häufig findet man sechseckige elastisch verformbare Blättchen, die sich in schuppigen Aggregaten vereinigt haben.
Glimmerkristalle können zu erheblicher Größe heranwachsen; aus dem Ural-Gebirge in Russland sind 5 Quadratmeter große und 50 Zentimeter dicke Exemplare bekannt geworden.
Bedeutende Glimmerminerale sind der kalium- und aluminiumreiche helle Muskovit oder Tonerdeglimmer, der lithiumreiche rosafarbene Lepidolith und der dunkle Biotit oder Magnesiumglimmer, der besonders viel Eisen und Magnesium enthält. Vom Muskovit makroskopisch und lichtoptisch kaum zu unterscheiden ist der Natrium-Glimmer Paragonit. Sein Vorkommen wird daher häufig unterschätzt.
Glimmer sind häufige Bestandteile von magmatischen, metamorphen und Sedimentgesteinen. Die Varietät Muskovit findet sich beispielsweise besonders oft in quarzreichen Graniten oder Pegmatiten, daneben auch in metamorphen Gesteinen wie z. B. Phyllit. Als sehr verwitterungsbestandige Varietät tritt sie auch in Sedimentgesteinen wie z. B. Sandstein auf. Biotit verwittert wesentlich leichter und findet sich daher eher in Granit oder Diorit.
Aufgrund der leichten Spaltbarkeit entlang der Schichtebenen lassen sich Glimmer in dünne transparente Scheiben aufspalten, die aufgrund des hohen Schmelzpunktes des Minerals in industriellen Schmelzöfen als Glasersatz zum Einsatz kommen. Daneben werden die Minerale als elektrische und als Wärmeisolatoren genutzt. Hauptproduzenten sind die USA und China.
Glimmer wurden bereits 1546 von dem Mineralogen Georgius Agricola erwähnt. Wo Glimmer leicht und zu günstigen Preisen erhältlich, Glas dagegen zu teuer war, wurde das Mineral insbesondere in ländlichen Gegenden für Fensterscheiben verwendet. Im 20. Jahrhundert wurden Glimmer erstmalig durch Charles-Victor Mauguin mit Röntgenstrahlen untersucht.
Siehe auch: Liste von Mineralen
Struktur
Varietäten
Vorkommen
Verwendung als Rohstoff
Geschichte