Kalium
Kalium, [al kalja (arab.) Pflanzenasche] ist ein chemisches Element der 1. Hauptgruppe des Periodensystems mit der Ordnungszahl 19.
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Allgemein | |||||||||||||||||||||||||
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Name, Symbol, Ordnungszahl | Kalium, K, 19 | ||||||||||||||||||||||||
Serie | Alkalimetalle | ||||||||||||||||||||||||
Gruppe, Periode, Block | 1(IA), 4, s | ||||||||||||||||||||||||
Dichte, Mohshärte | 856 kg/m3, 0,4 | ||||||||||||||||||||||||
Aussehen | silbrig weiß | ||||||||||||||||||||||||
Atomar | |||||||||||||||||||||||||
Atomgewicht | 39,0983 amu | ||||||||||||||||||||||||
Atomradius (berechnet) | 220 (243) pm | ||||||||||||||||||||||||
Kovalenter Radius | 196 pm | ||||||||||||||||||||||||
van der Waals-Radius | 275 pm | ||||||||||||||||||||||||
Elektronenkonfiguration | [Ar]4s[4s1 | ||||||||||||||||||||||||
e- 's pro Energieniveau | 2, 8, 8, 1 | ||||||||||||||||||||||||
Oxidationszustände (Oxid) | 1 (stark basisch) | ||||||||||||||||||||||||
Kristallstruktur | kubisch raumzentriert | ||||||||||||||||||||||||
Physikalisch | |||||||||||||||||||||||||
Aggregatzustand (Magnetismus) | fest | ||||||||||||||||||||||||
Schmelzpunkt | 336,53 K (63,38 °C) | ||||||||||||||||||||||||
Siedepunkt | 1032 K (759 °C) | ||||||||||||||||||||||||
Molares Volumen | 45,94 · 10-3 m3/mol | ||||||||||||||||||||||||
Verdampfungswärme | 79,87 kJ/mol | ||||||||||||||||||||||||
Schmelzwärme | 2,334 kJ/mol | ||||||||||||||||||||||||
Dampfdruck | 1,06 · 10-4Pa bei __ K | ||||||||||||||||||||||||
Schallgeschwindigkeit | 2000 m/s bei 293,15 K | ||||||||||||||||||||||||
Verschiedenes | |||||||||||||||||||||||||
Elektronegativität | 0,82 (Pauling-Skala) | ||||||||||||||||||||||||
Spezifische Wärmekapazität | 757 J/(kg · K) | ||||||||||||||||||||||||
Elektrische Leitfähigkeit | 13,9 · 106/m Ohm | ||||||||||||||||||||||||
Wärmeleitfähigkeit | 102,4 W/(m · K) | ||||||||||||||||||||||||
1. Ionisierungsenergie | 418,8 kJ/mol | ||||||||||||||||||||||||
2. Ionisierungsenergie | 3052 kJ/mol | ||||||||||||||||||||||||
3. Ionisierungsenergie | 4420 kJ/mol | ||||||||||||||||||||||||
4. Ionisierungsenergie | 5877 kJ/mol | ||||||||||||||||||||||||
5. Ionisierungsenergie | 7975 kJ/mol | ||||||||||||||||||||||||
6. Ionisierungsenergie | 9590 kJ/mol | ||||||||||||||||||||||||
7. Ionisierungsenergie | 11343 kJ/mol | ||||||||||||||||||||||||
8. Ionisierungsenergie | 14944 kJ/mol | ||||||||||||||||||||||||
9. Ionisierungsenergie | 16963,7 kJ/mol | ||||||||||||||||||||||||
10. Ionisierungsenergie | 48610 kJ/mol | ||||||||||||||||||||||||
Stabilste Isotope | |||||||||||||||||||||||||
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NMR-Eigenschaften | |||||||||||||||||||||||||
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SI-Einheiten und Standardbedingungen werden benutzt, sofern nicht anders angegeben. |
Analog den anderen Alkalimetallen reagiert Kalium mit anderen Elementen und Verbindungen sehr heftig und kommt in der natürlichen Umwelt nur in gebundener Form vor. Chemisch ist es reaktionsfähiger als Natrium. Kalium reagiert heftig mit Wasser unter Bildung von Kaliumhydroxid und Freisetzung von Wasserstoff. Bei Luftzutritt entzündet sich der Wasserstoff. Es kann zu Verpuffungen und Explosionen kommen. Die silberweiß glänzende Schnittfläche überzieht sich innerhalb von Sekunden mit einer bläulich schimmernden Oxidschicht. Metallisches Kalium wird deshalb unter Schutzgas oder Paraffinöl aufbewahrt.
In trockenem Sauerstoff verbrennt es unter violetter Flamme zu Kaliumhyperoxid KO2. An feuchter Luft reagiert es mit Wasser und Kohlenstoffdioxid weiter zu Kaliumcarbonat. In flüssigem Ammoniak ist Kalium, wie alle Alkalimetalle, unter Bildung einer blauvioletten Lösung gut löslich. Mit den Halogenen Brom und Iod setzt sich Kalium unter Detonation zu den entsprechenden Halogeniden um.
Table of contents |
2 Gewinnung 3 Biologie 4 Technische Verwendung 5 Verbindungen 6 Nachweis 7 Geschichtlich 8 Weblinks |
Vorkommen
Kalium kommt in der Natur nur als Kation in Kaliumverbindungen vor.
Im Meerwasser liegt die durchschnittliche Konzentration bei ca. 0,38 gK+/l.
Natürlich vorkommende kaliumhaltige Minerale sind:
- Sylvin - KCl
- Sylvinit - KCl * NaCl
- Carnalit - KCl * MgCl2 * 6 H2O
- Kainit - KCl * MgSO4 * 3 H2O
- Schönit - K2SO4 * MgSO4 * 6 H2O
- Polyhalit - K2SO4 * MgSO4 * MgSO4 * 2 CaSO4
- Orthoklas (Kalifeldspat) - K]AlSi3O8
Gewinnung
- Umsetzung von Kaliumchlorid mit metallischem Natrium bei Temperaturen über 850 °C in der Gasphase zu Kalium und Natriumchlorid:
KCl + Na -> K + NaCl
Der sich am Kopf des Reaktionsraumes bildende Metalldampf aus Kalium und Natrium wird durch fraktionierte Destillation weiter aufgearbeitet. Abgetrenntes Natrium wird in den Reaktionsraum zurückgeführt. - Umsetzung von Kaliumfluorid mit Calciumcarbid:
2 KF + CaC2 -> CaF2 + 2 K + 2 C
Die Gewinnung durch Schmelzflusselektrolyse (s. Natrium) von Kaliumchlorid wird aufgrund der hohen Löslichkeit des metallischen Kaliums in Kaliumchlorid nicht mehr durchgeführt.
Biologie
Wasserlösliche Kaliumsalze werden überwiegend als Düngemittel verwendet, da Pflanzen die im Boden vorkommenden Kaliumsilicate schlecht aufschließen können.
Wichtige kaliumhaltige Düngemittel:
- Kornkali mit MgO
- Patentkali
- Kaliumsulfat
- 60er Kali
- Kaliammonsalpeter
- Nitrophoska
- Hakaphos
Technische Verwendung
Kalium wird hauptsächlich in Kernreaktoren als Na-K-Legierung als Kühlflüssigkeit eingesetzt. Ansonsten hat metallisches Kalium hat nur geringe technische Bedeutung,
da es durch das billigere Natrium ersetzt werden kann.
Verbindungen
In seinen Verbindungen kommt Kalium nur als 1-wertiges Kation vor :
Nachweis
Neben dem spektroskopischen Nachweis kann man in Wasser gelöste Kalium-Ionen mit ionenspezifischen Elektroden nachweisen. Die meisten Kaliumelektroden nutzen die spezifische Komplexierung von Kalium durch Valinomycin C54H90N6O18, welches in einer Konzentration von etwa 0,7 % in eine Kunststoffmembran eingebettet ist.
Geschichtlich
Am 19. November 1807 berichtete Davy, es sei ihm gelungen, durch Elektrolyse von schwach angefeuchteten Ätzalkalien zwei verschiedene Metalle zu gewinnen; das eine Metall nannte er Sodium (dies ist noch heute die französische und englische Bezeichnung für Natrium), weil es in Soda enthalten ist, das andere Potassium (= englische und französische Bezeichnung für Kalium), weil man es aus Pottasche gewinnen kann.
Im deutschen Sprachgebiet wird das Sodium Davys seit 1811 nach einem Vorschlag von Berzelius als Natrium bezeichnet, während man für das Potassium Davys den von Klaproth 1796 eingeführten Ausdruck Kalium (von arab.: al-qali = Asche, aus Pflanzenasche gewinnbar) übernahm.