Giovanni Battista Bononcini
Giovanni Battista Bononcini (* 1672 in Modena) war ein Violoncellspieler und Komponist.Geboren als Sohn Giovanni Maria Bononcinis und Bruder Marc Antonio Bononcinis war er zuerst Schüler seines Vaters, dann Colonnas in Bologna, wo schon früh Kompositionen von ihm im Druck erschienen.
Bononcini wurde dann Mitglied der Hofkapelle Kaiser Leopolds I in Wien, wo er zugleich Opern für die kaiserliche Bühne komponierte; besonders großen Erfolg hatte 1703 in Berlin seine Oper Polifemo.
In der Folge hielt er sich in Rom auf, bis er 1720 mit Händel an die Italienische Oper zu London berufen wurde. Hier komponierte er eine Reihe von Opern, welche sich neben den händelschen behaupten konnten; auch hatte er sich durch sein vortreffliches Violoncellspiel bei der Londoner Aristokratie beliebt gemacht, namentlich in der Familie Marlborough, verlor aber diese Stellung wie die Achtung der Londoner überhaupt durch unehrenhafte Aneignung einer Komposition von Lotti, mit welcher er seine Kunst in der Madrigalkomposition beweisen wollte.
Er begab sich nunmehr über Paris nach Wien, wo er 1748 zur Feier des Aachener Friedens eine Oper und andre Gelegenheitsmusik komponierte, und von dort wieder nach Venedig. Seine letzten Schicksale sind unbekannt. Außer Opern schrieb er noch Kantaten, Motetten, Sonaten oder Kammerarien für zwei Violinen und Bass u. a.
Dieser Artikel basiert auf dem entsprechenden Eintrag in Meyers Konversationslexikon, 4. Auflage von 1888-90