Gibraltar
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Amtssprache | Englisch | ||
Hauptstadt | Gibraltar (Stadt) | ||
Status | Britische Kronkolonie, Teil der EU | ||
Fläche | 6,5 km² | ||
Einwohnerzahl | 28.000 (Stand 2003) | ||
Internet-TLD | .gi | ||
Website | www.gibraltar.gi | ||
Im Altertum war Gibraltar eine der Säulen des Herakles.
711 wurde Gibraltar von den muslimischen Arabernn und Berbern eingenommen. Der Name Gibraltar stammt aus dem Arabischen (Dschebel al-Tarik = Berg des Tarik), nach Tarik ibn Sijad, einem maurischen Feldherrn, der die strategische Bedeutung Gibraltars erkannte und dort eine Festung errichten ließ. Die Muslime beherrschten Gibraltar bis zur Reconquista 1462 (von 1309 bis 1333 erstmals kastilisch).
Am 4. August 1704 wurde Gibraltar von den Briten im Spanischen Erbfolgekrieg erobert, 1713 wurde das Gebiet im Vertrag von Utrecht formell den Briten zugesprochen und ist seit 1730 britische Kronkolonie. In ihr leben 28.800 Einwohner. Seit langem kommt es zu Spannungen zwischen Großbritannien und Spanien, weil Spanien die Hoheit über Gibraltar wiedererlangen möchte.
Bei einem Referendum am 7. November 2002 stimmten jedoch, bei einer Wahlbeteiligung von fast 90%, 99% der Abstimmenden für einen Verbleib unter britischer Herrschaft. Nur 187 Bewohner waren für eine geteilte Souveränität.
Die Straße von Gibraltar, die das Mittelmeer mit dem Atlantik verbindet, ist für das Militär von strategischer Bedeutung. Großbritannien unterhält in Gibraltar einen Flottenstnstützpunkt.
Neuerdings wird auch gelegentlich eine gemeinsame Verwaltung durch Spanien und Großbritannien angestrebt.
Der an der Ostseite steil aus dem Meer aufragende Felsen (Upper Rock) fällt schon von weitem über die Bucht von Algeciras ins Auge. Die allgegenwärtigen Affen, die Tropfsteinhöhle St. Michael's Cave und die in den Felsen geschlagenen Verteidigungsanlagen der Belagerung von 1779-1783 (Siege Tunnels) sind die touristischen Hauptattraktionen.
Die Stadt Gibraltar erstreckt sich auf dem schmalen Streifen der Westseite, wo der Felsen flacher zum Meer abfällt. An der Südspitze des Felsen, dem Europa Point, steht der 1841 eröffnete Leuchtturm von Gibraltar.
Gibraltar ist der einzige Ort in Europa, wo Affen (Tierart: Berberaffe oder Magot, Macaca silvanus), freilebend vorkommen. Deswegen nennt man Gibraltar auch den "Affenfelsen".
Die ursprüngliche Herkunft dieser Tiere ist nicht exakt geklärt, wahrscheinlich wurden sie irgendwann aus Marokko von Menschen eingeführt. Allerdings waren Berberaffen früher auch in Süd- und Mitteleuropa heimisch, die Affen von Gibraltar könnten also durchaus von europäischen Vorfahren abstammen.
Eine Legende besagt, dass die britische Herrschaft in Gibraltar beendet sein wird, sobald der letzte Affe den Felsen verlassen hat. Hintergrund dieser Legende ist eine Geschichte aus der Zeit der Belagerung Gibraltars von 1779 bis 1783 (während des Amerikanischen Unabhängigkeitskrieges): Damals sollen die Engländer von den Tieren vor einem Nachtangriff der Spanier und Franzosen gewarnt worden sein.
Gibraltar ist eine Kronkolonie Großbritannienss. Es hat eine eigene Regierung, die alle Aufgaben erfüllt, außer die der Verteidigung, welche von England übernommen wird.
Staatschef ist ein Governor, der von der englischen Königin ernannt wird, um sie in Gibraltar zu repräsentieren. Der Governor ist gleichzeitig der Oberbefehlshaber der Armee und der Polizei. Der momentan amtierende Governor, Sir Francis Richards, wurde 2003 ernannt. Der Governor ernennt den Leiter der größten Partei zum Chief Minister.
Die Exekutive besteht aus dem Chief Minister und nur zwei weiteren Ministern: Finanzminister und Justizminister. Zur Zeit ist Peter Caruana von den Gibraltar Social Democrats (GSD) Chief Minister. Er wurde 1996 gewählt und 2000 und 2003 wiedergewählt. Die Gibraltar Socialist Labour Party (GSLP) ist in der Opposition. Beide Parteinen sind für Gibraltars Selbstregierung und weigern sich, Vereinbarungen mit Spanien zu treffen, wobei die GSLP traditionell radikaler ist.
Das Parlament, House of Assembly, besteht aus 15 gewählten Mitgliedern und den zwei Ministern. Gibraltars Bevölkerung wählt aus einer Liste acht Kandidaten. Das Parlament besteht immer aus nur zwei Parteien. Die Partei mit den meisten Stimmen bekommt acht Sitze im Parlament, der "beste Verlierer" bekommt sieben. So gibt es nie eine Koalition und die Regierungspartei wechselt oft.
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