Der Kampf um die Unabhängigkeit
Kuba war die letzte große spanische Kolonie, die, nach einem 50-jährigen Kampf, ihre Unabhängigkeit gewann. Diese Auseinandersetzung begann 1850. Die Spanier rangen 1878 einen zehnjährigen Volksaufstand gegen ihre Kolonialherrschaft nieder. Kubas Nationalheld José Martí begann den letzten Aufstand um Unabhängigkeit 1895. Am 15. Februar1898 führt die ungeklärte Explosion des nordamerikanischen Kriegsschiffes Maine vor Havanna zum amerikanisch-spanischen Krieg, der beinahe von kubanischen Revolutionären gewonnen wurde. Spanien schickte eine Million Soldaten, von denen nur 200 000 zurück kamen. Der Rest kam im Kampf um, wurde Opfer von tropischen Krankheiten oder beschloss zu bleiben, um der Armut in ihrer Heimat zu entkommen. 10. Dezember 1898 unterlag Spanien im Krieg gegen die USA und muss Kuba an diese abtreten. Das Land gerät unter amerikanische Militärverwaltung.
Platt Amendment
- 1902 20. Mai: Nach dem Abzug der US-Truppen erlangt Kuba die Unabhängigkeit. Tomás Estrada Palma (* 1836; † 1908) wird erster Präsident der Republik. Die USA behalten sich jedoch das Interventionsrecht in die inneren Angelegenheiten Kubas durch einen Vertrag permanenter Dauer(Platt Amendment) vor.
Kuba im frühen 20. Jahrhundert
- 1903: In einem Vertrag mit der noch jungen Republik sichern sich die USA zwei Militärstützpunkte auf der Insel: Bahía Honda (1912 zurückgegeben) und Guantanamo Bay.
- 1906 - 1919: Innere Unruhen führen zu militärischen Interventionen der USA (1906 - 1909, 1912, 1917 - 1919).
- 1933: Sturz der Regierung von General Gerardo Machado Morales (im Amt seit 1925). Neuer starker Mann wird der Sergeant Fulgencio Batista Zaldívar (* 1901 † 1973), der als »Führer der Revolution« Oberbefehlshaber der Armee wird (1933 - 1939).
- 1940 - 1944: Fulgencio Batista wird Präsident (erneut 1952 - 1959) und errichtet ein diktatorisches und korruptes Regime (Abschaffung der Verfassung und Unterdrückung der Opposition). Kuba gerät in die völlige Abhängigkeit von den USA.
Die Castro-Revolution
- 1953 26. Juli: Eine Guerillatruppe unter der Führung des Rechtsanwalts Fidel Castro Ruz (* 1923) unternimmt einen (fehlgeschlagenen) Angriff auf die Moncada-Kaserne von Santiago. Beginn der Revolution (»Movimiento 26 de julio«). Ihre Ziele sind: Sozialreformen, Demokratie und Wiederherstellung der Verfassung von 1940.
- 1959 1. Januar: Castros Revolutionäre erobern die Hauptstadt Havanna. Fulgencio Batista flieht ins Exil.
- 1959 16. Februar: Fidel Castro übernimmt das Amt des Ministerpräsidenten.
Das kommunistische Kuba
- 1959 17. Mai Einführung einer Land- und Agrarreform (Beseitigung des privaten Großgrundbesitzes, Bildung von Kooperativen und staatlichen Betrieben).
- 1959 17. Juli: Osvaldo Dórticos Torrado (*1919, † 1983) wird Präsident der Republik. Castro bleibt Regierungschef.
- 1960 Juli: Die USA verhängen über Kuba ein partielles Handelsembargo.
- 1961 17. April: Von den USA eindringende Exilkubaner scheitern bei einem Angriff in der »Schweinebucht«.
- 1961 2. Dezember: Proklamation der Sozialistischen Republik auf der Grundlage des Marxismus-Leninismus.
- 1962 (Februar): Die USA verhängen ein totales Embargo auf alle Einfuhren aus Kuba.
Kuba-Krise
- 1962 (September): Die Entdeckung sowjetischer Raketenbasen auf Kuba führt zur so genannten Kuba-Krise.
- 1962 (Okt./Nov.): Die USA errichten eine totale Blockade über Kuba. Nach Geheimverhandlungen zum Abbau amerikanischer Atomraketen in der Türkei stimmen die Sowjets zu, die Raketenbasen auf Kuba zu eliminieren.
- 1964 (Juli): Auf Druck der USA wird Kuba aus der Organisation der Amerikanischen Staaten (OAS) ausgeschlossen. Alle lateinamerikanischen Staaten (mit Ausnahme Mexikos) brechen ihre diplomatischen Beziehungen zu Kuba ab.
- 1972 (Juli): Kuba tritt dem »Rat für gegenseitige Wirtschaftshilfe« (COMECOM), der Wirtschaftsorganisation der Ostblockstaaten, bei.
- 1975 30. Juli: Die OAS beenden die Sanktionen gegen Kuba.
- 1976 16. Februar: Kuba gibt sich eine neue Verfassung.
- 1976 2. Dezember: Fidel Castro übernimmt neben seinem Amt als Ministerpräsidenten auch jenes des Präsidenten der Republik.
- 1976: Kubanische Truppen unterstützen in Angola die Regierung im Kampf gegen die FNLA- und UNITA-Rebellen.
- 1978: Kubanisches Militärengagement auf der Seite Äthiopiens im Kampf um das Ogaden-Gebiet.
- 1989: Kuba beendet sein Militärengagement in Angola.
Kuba nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion und des Weltkommunismus
- 1993 30. Juni: Die letzten Truppen der ehemaligen Sowjetunion verlassen Kuba.
- 1995 25. März: Kuba tritt dem Vertrag von Tlatelolco bei, der die Verbreitung von Atomwaffen in Lateinamerika untersagt.
- 1997: Anhalten der Wirtschaftskrise (Landwirtschaft, Industrie usw.). Allein der Tourismus erlebt einen großen Aufschwung.
- 1998 (21 -25. Januar): Papst Johannes Paul II besucht Kuba.