Schweinebucht
Die Schweinebucht (span. Bahia de (los) Cochinos) ist eine Bucht an der Südküste Kubas.Am 17. April 1961 scheiterte hier die Invasion gegen das neue Revolutionsregime in Kuba. Im Weltsicherheitsrat kam es zu Debatten um die Rechtmäßigkeit des Angriffs. Kuba scheiterte jedoch mit seinem Antrag, die USA als Aggressor zu verurteilen.
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Geschichte der Schweinebuchtinvasion
Ausgangssitation
Anfang 1961 jährte sich bereits zum zweitenmal die Machtübernahme Fidel Castros in Havanna. Seit zwei Jahren mussten die Vereinigten Staaten relativ hilflos zusehen, wie sich direkt vor ihrer Haustür ein selbständiger Staat etablierte, der seine Verbindungen zur UdSSR und anderen Ostblockländern intensivierte.
Und das auf einer Insel, die bis 1959 so gut wie in amerikanischen Händen war, da seit dem US-Sieg über die Spanier vor 60 Jahren alle Fäden vom US-Festland gezogen wurden. Verbrachten bis dahin reiche Amerikaner ihren Urlaub oder auch Lebensabend am liebsten dort, Florida als Sonnenstaat lag noch in Dornröschenschlaf.
Auf der größten und angeblich auch schönsten Insel der Antillen gab es keine Reichtümer zu verteilen, denn das Geld lag in US-Banktresoren. Kubas neue Machthaber verteilten jedoch die Rechte: Das Recht auf Bildung, das Recht auf (bis heute kostenlose) medizinische Versorgung, usw. Zusätzlich hoben sie zum ersten Mal in der Geschichte alle Rassenschranken auf und verstaatlichten auf der Zuckerinsel das US-amerikanische Eigentum.
Es war ein offenes Geheimnis, dass US-Militärs einen Angriff auf Kuba vorhatten, da seit einem Jahr amerikanische Offiziere Exilkubaner in Camps auf Florida und Honduras trainierten. Pläne dazu wurden schon unter dem damaligen US-Präsidenten General Eisenhower erstellt.
Es wehte damals ein eiskalter Wind (innenpolitisch) durch die US-Südstaaten und außenpolitisch durch die UNO-Debatten. In Berlin rührte Walter Ulbricht schon seinen Mauermörtel an, die Atomtests hatten weltweit Hochkonjunktur, der Sputnikschock saß den Amerikanern noch wie ein Giftpfeil tief im Nacken und die Industrie blies überall in der Welt das Wettrüsten noch stärker an.
Ab dem 20. Januar 1961 regierte Präsident John F. Kennedy in Washington, D.C. Kennedy lehnte eine US-Militärinvasion auf der Nachbarinsel ab, sagte jedoch den Exilkubanern und Söldnern seine Unterstützung zu. Diese wurden in Folge von 24 US-Militärflugzeugen und 14 Kriegsschiffen in die Schlacht begleitet. Nach CIA-Informationen würden sich angeblich in Kuba zahlreiche Regimegegner rasch den Invasoren anschließen wollen.
Eskalation
Seit Januar 1961 gab es keine diplomatische Beziehungen mehr zwischen Kuba und den USA, Castro warf am 2. Januar der USA vor, 240 der 300 Botschaftsmitarbeiter würden in Kuba nur Spionage betreiben und forderte Washington auf, die Anzahl der Botschaftsangestellten stark zu reduzieren, worauf die USA die Mission in Havanna ganz aufhob (bis heute werden die konsularischen Dienste zwischen USA und Kuba durch die Schweiz erledigt).
Die bis dahin noch untereinander verfeindeten Gruppen der Exilkubaner in den USA hatten ihre Streitigkeiten beiseite gelegt. Somit konnte die Invasion beginnen. Wie stark sie von CIA vorbereitet, gesteuert und finanziert wurde, ist bis heute (trotz einiger Untersuchungen), nie richtig geklärt worden. Präsident Kennedy übernahm die volle Verantwortung für diese Aktion, um weitere Diskussionen über die Rolle der US-Geheimdienste zu verhindern.
Nach drei Tagen war die Aktion vorbei und Kuba meldete über 1.000 Gefangene.
Lange Jahre später noch warfen die Angehörigen gefallener und gefangener Exilkubaner den US-Geheimdiensten und Militärs mangelhafte Unterstützung und Falschinformation vor.
In der Folge kam es jedoch zu einer erneuten und weitaus schwerwiegenderen Kubakrise, welche die Welt an den Rand des dritten Weltkrieges bringen sollte.
Angriff
Am 17. April - John F. Kennedy war noch keine 100 Tage im Amt - landeten in der Schweinebucht etwa 1.500 Soldaten. Doch da ihnen eine mehr als zehn Mal stärkere kubanischen Armee entgegenstand, wurden die meisten von ihnen innerhalb von 24 Stunden verhaftet. Die erhofften Sympathisanten, die sich ihnen anschließen sollten, blieben aus.Langfristige Konsequenzen
Es folgte eine, in erster Linie von lateinamerikanischen Ländern ausgehende, Welle der Sympathie für Kuba. In Mexiko demonstrierten am 21. April 15.000 Menschen, sowie 8.000 in Montevideo. Fidel Castro feierte seinen Erfolg und sein Regime nutzte die Zeit danach zur Verhaftungen von einigen hundert Regimegegnern, Terroristen und Putschisten, die sich am Überfall in der Schweinbucht im Inland beteiligt hatten.Siehe auch
Geschichte Kubas, Liste von Kriegen, Liste von Schlachten