Falun Gong
Falun Gong (法轮功, auch 法轮大法 Falun Dafa) ist ein chinesischer Kult, deren Anhänger in der Volksrepublik China seit 1999 unter starker Verfolgung durch die Kommunistische Partei leiden. Die Bewegung wird vom chinesischen Staat als manipulative Sekte eingestuft, dies ist auch die Begründung für die Verfolgung.
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2 Kritik 3 Geschichte 4 Verfolgung 5 Referenzen |
Inhalte
Der Name 'Falun Gong' setzt sich aus 'Falun' (= 'Rad des Gesetzes') und 'Qigong' (traditionelle chinesische Übungen zur Kultivierung von Körper und Geist) zusammen. Falun Gong sieht sich auch selbst als eine Qigong-Schule.
Das Emblem von Falun Gong zeigt einen roten Kreis mit einem großem goldenen Swastika-Symbol ("Hakenkreuz"), der von einem orangefarbenenfarbenen Ring mit vier weiteren Swastika-Symbole und vier Yin und Yang-Symbolen umschlossen ist.
Falun Gong verbindet buddhistische und daoistische Elemente miteinander und fügt eigene Erfindungen des Gründers Li Hongzhi hinzu. Basis der Bewegung ist das Buch Zhuan Falun, welches von Li Hongzhi verfasst und 1994 veröffentlicht wurde.
Es werden im Rahmen von Falun Gong fünf Übungen praktiziert, die von Qigong-Techniken abgeleitet sind. Dies sind im einzelnen:
- Buddha streckt 1000 Hände aus: Der Körper wird gestreckt und entspannt.
- Gebotsrad-Pfahlstellung: Durch Armhaltungen in Form eines Kreises wird die Durchblutung verstärkt.
- Verbinden von Himmel und Erde: Die Arme werden ab- und aufwärts bewegt. Dadurch soll das Qi des Körpers mit dem des Kosmos vermischt werden.
- Gebotsrad-Himmelskreis: Man streicht mit den Handflächen an bestimmten Linien auf der Körperoberfläche entlang. Dies soll die Energie im Körper zum Fliessen bringen.
- Verstärkung der übernatürlichen Kräfte: Diese Übung wird im Gegensatz zu den vorherigen nicht im Stehen, sondern im Lotussitz ausgeführt. Hier werden Armbewegungen und Meditation ausgeführt.
Die Menschen sollen laut dem Zhuan Falun aufgrund ihrer Egozentrik von höheren kosmischen Ebenen vertrieben worden sein. Als letzte Chance verharrten sie in dieser Welt, ohne von den anderen Welten zu wissen. Die früheren Untaten hätten sich in Form von Yeli, d.h. schlechtem Karma, angesammelt, und dieses müsse man abbauen, um zur Erlösung zu gelangen. Wenn man nicht egoistisch handelt oder denkt, und in Harmonie mit den drei kosmischen Eigenschaften lebt, schreite man auf dem Kultivierungsweg voran. Die kosmischen Eigenschaften sind dabei:
- 真 Zhēn – Wahrhaftigkeit (wörtlich: wirklich, wahr)
- 善 Shàn – Barmherzigkeit (wörtlich: gut, freundlich)
- 忍 Rěn – Nachsicht (wörtlich: dulden, ertragen)
Falun-Gong-Anhänger sollen auf den Einsatz der Schulmedizin verzichten und sich vielmehr durch geistige Reinigung gesundhalten. Krankheiten und andere Leiden dienten dazu unser schlechtes Karma abzubauen, und sollen daher erduldet werden.
Die Lehre von Li Hongzhi behauptet, dass die Menschheit bereits 81mal ausgelöscht wurde, und jeweils von wenigen Überlebenden Menschen von der Urgesellschaft an wieder aufgebaut wurde.
Viele Menschen machen allerdings nur die fünf Übungen, ohne an die mystischen Elemente zu glauben.
Falun Gong behauptet unpolitisch und keine Organisation zu sein. Tatsächlich engagieren sich aber viele Anhänger, um auf die Verfolgung von Anhängern des Falun Gong aufmerksam zu machen: durch Flugblätter, Webseiten, in politischen Foren und durch gewaltlose Aktionen, wie Sit-Ins. Organisationen wurden in vielen Ländern der Welt gegründet. Falun-Gong-Anhänger verbreiten Drucksachen und betreiben ein weitverzweigtes Netz von Webseiten, um die Weltöffentlichkeit auf die Verfolgung in China und auf die Bewegung an sich aufmerksam zu machen. Die Organisation ist aber recht locker.
Kritik kommt beispielsweise von Ingo Heinemann von der AGPF, diese bezeichnet Falun Gong als eine Sekte. Begründet wird dies mit Todesfällen, die durch Ablehnung der Mitglieder von ärztlicher Behandlung und Medizin verursacht worden sein sollen. Ausserdem wird Falun Gong vorgeworfen, einen Anspruch auf die allein richtigen Qigong-Übungen zu erheben.
Auch kirchliche Sektenbeauftragte oder eine Reihe von Reportern sehen neben dem Verfolgungsaspekt gewisse problematische oder gar sektenartige Züge bei der Bewegung. Jedoch bezeichnen nicht alle Falun Gong als Sekte, da es keine starke Organisation und entsprechende Bindung der Mitglieder gibt. Der Ostasienwissenschaftler Thomas Heberer kritisiert in einem Buch ebenfalls stark die Bewegung.
Einigen dieser Personen werden durch Falun Gong Verbindungen zur chinesischen Regierung beziehungsweise Beeinflussung durch diese vorgeworfen.
Kritisiert wird vor allen Dingen der Anspruch auf absolute Wahrheit, laut Falun Gong können bereits kleine Abweichungen von den Originalübungen den Effekt beeinträchtigen oder gar gefährlich umkehren.
Falun Gong wird aber auch von westlichen Organisationen unterstützt, beispielsweise von der Internationalen Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM) oder Religioustolerance.
Der 13. Mai 1951 fällt auf den 8. Tag des 4. Monats des traditionellen chinesischen Mondkalendars des Jahres, und nach der chinesischen Buddhismustradition ist der 8. Tag des 4. Monats Buddhas Geburtstag.
1992 gründete Li Hongzhi die Falun-Gong-Bewegung. 1993 erhielt er den Titel "Beliebtester Qigong-Meister". Anfangs erhielt sie Unterstützung durch die chinesische Regierung. Dies sollte sich jedoch ändern. Bis 1999 soll der Kult auf 70–100 Millionen Praktizierende angewachsen sein.
Grundlage der Bewegung bildet das 1995 erschienene Buch Zhuan Falun, sozusagen die 'Bibel' der Bewegung. Daneben hat Li noch über 20 weitere Bücher über Falun Gong geschrieben, die weltweit in über 30 Sprachen übersetzt werden.
Nachdem in den staatlichen Medien Falun Gong als eine Sekte bezeichnet worden war, verhafteten einzelne Polizisten in einer Stadt eine Reihe von Falun-Gong-Übenden. Zwei Tage darauf, am 25. April 1999, versammelten sich über 10.000 Menschen zu einem schweigenden Protest in Beijing. Die Fähigkeit, sich außerhalb der Partei und unkontrollierbar in einem derart großen Umfang zu gruppieren, schreckte die Staatsführung auf.
Der Vorfall diente als Begründung für das Verbot von Falun Gong am 22. Juli 1999. Am selben Tag wurden über 10.000 namentlich bekannte Falun Gong Praktizierende verhaftet, und im ganzen Land wurden bei Hausdurchsuchungen viele Hunderttausende Falun Gong Bücher beschlagnahmt und vernichtet. Zusätzlich gab es eine große Propagandakampagne gegen Falun Gong.
Am 23. Januar 2001 versuchten fünf Menschen auf dem Tiananmen-Platz sich selbst zu verbrennen. Eine 36-jährige Frau und ihre 12-jährige Tochter kamen dabei ums Leben. Die Staatsführung behauptete, es handelte sich dabei um Falun-Gong-Anhänger, während Falun Gong dies bestreitet.
Inzwischen scheint es so, als ob Falun Gong in China selbst nahezu bedeutungslos geworden ist. Die genaue Zahl der Anhänger kann aber wegen der Verfolgung nicht ermittelt werden. Im westlichen Ausland gibt es jedoch noch viele Falun-Gong-Anhänger.
1996 verliess Li Hongzhi China und unterrichtete Falun Gong in Europa, Asien und Australien. Seit 1998 lebt er in den USA in New York.
Falun-Gong-Anhänger erleiden in China massive staatliche Repressionen. Viele werden verhaftet und zur Umerziehung, Gefängnis oder Irrenanstalt verurteilt. Es ist in zahlreichen Fällen von Folterungen berichtet worden.
In China wurden laut Amnesty International bis jetzt
über 100.000 Falun Gong Praktizierende in Arbeitslager, Straflagern, und Psychiatrischen Anstalten inhaftiert. Im Mai 2004 waren 956 Foltertote namentlich bekannt. Medien, die Falun Gong nicht als Sekte hinstellen, werden in China vom Staat blockiert.
Die Verfolgung wird über spezielle Polizeistellen organisiert, die "Büro 610" genannt werden.
Im Ausland bekommen eine Vielzahl von Chinesischen Vereinigungen, Politiker, Sektenbeuftragte usw. monatlich "Post" von den Chinesischen Botschaften.
Falun-Gong-Anhänger initiieren international Unterschriftensammlungen, um eine Menschenrechtsklage gegen Jiang Zemin zu erreichen. In Deutschland zeigten sie Jiang Zemin mittlerweile wegen Völkermord und Verbrechen gegen die Menschlichkeit an.
In der chinesischen Bevölkerung ist die Verfolgung Falun Gongs weitgehend unbekannt oder wird verharmlost.
Kritik
In westlichen Staaten ist Falun Gong stark umstritten.Geschichte
Li Hongzhi wurde am 7. Juli 1952 geboren, änderte später jedoch seinen Geburtstag auf den 13. Mai 1951. Nach seiner eigenen Aussage geschah das wegen einer Verwechslung während der Kulturrevolution und dass er auf diese Weise die Wahrheit wieder herstellen will. Die offizielle Interpretation der chinesischen Regierung ist, dass Li sich als eine Art Wiedergeburt des Buddhas verkleiden möchte und so seine "Große Weisheit und Große Erkenntnis" hervorheben möchte. Auch damit wird die Verfolgung vor der Bevölkerung gerechtfertigt.Verfolgung
Referenzen
Literatur
Weblinks
Pro Falun
Contra Falun
neutralere Veröffentlichungen
Verfolgung
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