Einsatzbefehl
Der Einsatzbefehl ist eine strukturierte Abfolge von Anweisungen zur Erreichung eines bestimmten Einsatzzieles. Der Einsatzbefehl unterscheidet sich vom Kommando dadurch, dass er gewisse Spielräume offen läßt und nur das Nötigste regelt. Ein Befehl enthält üblicherweise mehrere Kommandos und sonstige Anweisungen. Die Anforderungen an einen Einsatzbefehl sind:- er sollte möglichst kurz gehalten,
- gut verständlich,
- klar strukturiert sein,
- alle notwendige Angaben enthalten.
Table of contents |
2 Katastrophenschutz |
Feuerwehr
Bei jedem Einsatz durch die Feuerwehr wird durch den Gruppenführer ein Einsatzbefehl gegeben. Die Punkte "Wasserentnahmestelle" und "Lage des Verteilers" werden nur bei der Brandbekämpfung bzw. beim vorbeugenden Brandschutz genutzt.
Inhalt | Beispiel Brandbekämpfung |
---|---|
Wasserentnahmestelle | Wasserentnahmestelle "offenes Gewässer" |
Lage des Verteilers | Verteiler 5 Meter vor dem Hauseingang Nr. 1 |
Einheit | Angriffstrupp |
Auftrag | zur Brandbekämpfung |
Mittel | unter PA mit 1. Rohr |
Ziel | in das 1. OG |
Weg | über Treppeneingang |
Dahingegen bedeutet "Fertig", dass der Einsatzbefehl mit Bereitstellung erfolgt. Das heißt, dass die feuerwehr-logistischen Handlungen, nur bis zum Verteiler vollzogen (also aufgebaut) werden. Dies wird dann genutzt wenn, die Einsatzlage noch nicht bekannt ist. Beispielsweise kann es nicht sofort ersichtlich sein, wo Menschen bei einem Feuerausbruch in einem Gebäude gesucht werden sollen. Bis die Lage (also das konkrete) Ziel bekannt ist, kann beispielsweise schon ein Rohr aufgebaut werden.
(Lage)
Siehe auch: Feuerwehreinheiten, Portal Feuerwehr, Themenliste FeuerwehrEinsatz mit und ohne Bereitstellung
Nach dem Ende eines Einsatzbefehles wird entweder das Kommando vor oder fertig gegeben.
"Vor" bedeutet, dass der Einsatz ohne Bereitstellung durchgeführt wird. Das heißt, dass der Einsatzbefehl komplett abgearbeitet werden soll.Katastrophenschutz
Einsatzbefehle im Katastrophenschutz gehen üblicherweise an Einheiten wie Züge oder Gruppen. Er ist strukturiert und enthält folgende Abschnitte:
Beispiel:
Heute früh gegen 6:20 Uhr hat ein Reisebus mit ca. 50 Personen die Leitplanke der Autobahn durchbrochen und ist die Böschung herabgestürzt. Dabei sind ca. 30 Reisende verletzt worden. Am Einsatz sind die örtlichen Feuerwehren, um die Reisenden zu retten. Sie haben eine Verletztensammelstelle eingerichtet.
(Auftrag)
Die SEG Betreuung hat den Auftrag, sich um die Leicht- und Unverletzten zu kümmern, bis sie entweder nach Hause fahren können oder weitertransportiert werden.
(Durchführung)
Dazu stellt der erste Trupp das Betreuungszelt auf. Aufstellort ist die Wiese ca. 100 Meter vor der Unfallstelle. Der zweite Trupp begibt sich zur Unfallstelle, übernimmt dort von der Verletztensammelstelle alle Betroffenen, die entweder unverletzt sind oder die Triageklasse III haben und bereits versorgt sind und führt sie zum Betreuungszelt.
(Versorgung)
Im Moment ist keine Versorgung eingerichtet. Wenn sich abzeichnet, dass der Einsatz über vier Stunden dauern wird, wird eine Versorgung organisiert. Wenn die zu Betreuenden etwas benötigen, erfolgt Meldung an den Gruppenführer.
(Führung)
Der Gruppenführer befindet sich am Betreuungszelt. Der erste Trupp meldet sich nach dem Zeltaufbau bei Gruppenführer, um die Betreuung im Zelt sicher zu stellen. Der zweite Trupp meldet sich beim Gruppenführer, sobald die ersten Betroffenen beim Zelt angekommen sind und geben die zu erwartende Anzahl der Betroffenen bekannt. Die erste Besprechung mit den Truppführern findet in einer Stunde statt.