Dialektik der Aufklärung
Die Dialektik der Aufklärung ist ein philosophischer Essayband von Max Horkheimer und Theodor W. Adorno.Es geht dabei um Verblendungswirkungen der Aufklärung, mithin um antiemanzipatorische Effekte der Emanzipationsbewegung schlechthin. Während des Zweiten Weltkrieges im amerikanischen Exil geschrieben, versucht das Werk aufzuzeigen, dass die barbarischen Entwicklungen des Nationalsozialismus, so antiaufklärerisch sie sich gaben, doch Kind der Aufklärung seien. Das erklärte Ziel des Bandes besteht darin, die Aufklärung über sich selber aufzuklären.
Table of contents |
2 Methode und Stil 3 Literatur 4 Siehe auch 5 Weblinks |
Das Werk gliedert sich in eine Vorrede, eine Reihe von Essays und eine Fragmentesammlung "Aufzeichnungen und Entwürfe".
Der Hauptteil besteht dabei aus zwei Sinnabschnitten. Der erste enthält einen Essay "Begriff der Aufklärung" mit zwei Exkursen ("I: Odysseus oder Mythos und Aufklärung"; "II: Juliette oder Aufklärung und Moral") und beschäftigt sich mit einer detaillierten Kritik am Aufklärungsbegriff. U.a. wird hier der prinzipiell ikonoklastische und ikonophobe Charakter der Aufklärung gezeigt.
Der zweite Teil enthält die Essays "Kulturindustrie, Aufklärung als Massenbetrug" und "Elemente des Antisemitismus. Grenzen der Aufklärung", die sich mit der Erklärung zeitgenössischer sozialer Phänomene aus der geleisteten Aufklärungskritik befassen.
Kern ist dabei der schon damals keineswegs neue, sondern bereits in der philosophischen Hermeneutik oder Existenzphilosophie der 1920er und 1930er Jahre mit Schärfe formulierte Gedanke, dass das Projekt der abendländischen Zivilisation schon im Ansatz gescheitert sei: Statt beim Eigentlichen, Wahrhaften, Echten zu bleiben, wie es z.B. in der Kunst aufscheint, habe die Kultur bereits in schon vom Standpunkt der Antike aus sagenhaften Zeiten das Uneigentliche, Verblendete, Falsche gewählt, indem sie sich die Instrumentalisierung des Kosmos, seine Auflösung in beherrschbare Regelzusammenhänge zum Ziel gemacht und darüber das vergessen habe, was Menschlichkeit wirklich ausmacht.
Im Vergleich zu herkömmlicher philosophischer Literatur ist dieses für die Kritische Theorie bahnbrechende Werk stilistisch und methodisch höchst ungewöhnlich. Der Stil ist der einer geschliffenen Tirade, einer aggressiven Beschimpfung der Zustände; die Methode ist entsprechend die der alternativlosen Destruktion, die nur ab und zu aufscheinen lässt, was sich die Autoren unter einer besseren Welt vorstellen könnten.
Es geschieht keine Abwägung von Argumenten und auch ein wissenschaftlicher Apparat ist fast nicht vorhanden. Wie bei vielen epochemachenden philosophischen Werken lassen sich die Ansprüche an eine wissenschaftliche Arbeit nur mit Mühe an die "Dialektik der Aufklärung" anlegen.
Inhalt
Methode und Stil
Literatur
Siehe auch
Weblinks