Baikalsee
Daten | |
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Name: | Baikalsee |
Lage: | Asien |
Lage: | südl. Sibirien |
Fläche | 31.500 km² |
Wasseroberfläche: | 455 m ü. NN |
maximale Tiefe: | 1.637 m |
Seegrund: | 1.182 m u. NN |
Seelänge 1: | 728 km (Mittellinie) |
Seelänge 2: | 636 km (Luftlinie) |
Seebreite: | max. 82 km |
Wasservolumen: | bis zu 23.000 km³ |
Zuflüsse: | Selenga, Obere Angara |
Abflüsse: | Angara |
Städte am Ufer: | Irkutsk |
Besonderheiten: | tiefster See und tiefste Kryptodepression d. Erde |
Insel Ol'chon, Blick nach Südosten Insel Ol'chon, Schamanka |
Der Baikalsee ist mit 25 Mio. Jahren der älteste und mit 1.637 m der tiefste See der Erde. Der See ist vom Südwesten zu Nordosten 728 km lang (Mittellinie des Baikals). Bei durchschnittlich 48 km Breite ist er maximal 82 km breit. Er enthält aufgrund seiner Tiefe mehr Wasser als alle fünf der Großen Seen Nordamerikas zusammen.
Der Baikalsee ist Teil einer kontinentalen Riftzone, das Baikal-Rift. Da hier die eurasische und die amurische Platte auseinanderdriften, entstehen Risse in der Erdkruste. Der Riss, in dem der See liegt, ist etwa 1.600 km lang, fast 6 km tief und mit Sedimenten aufgefüllt. Daher reicht der Baikalsee "nur" bis in 1.637 m Tiefe. Damit befindet sich im tiefsten See der Erde auch deren tiefste Kryptodepression.
Der Baikal bildet das größte Süßwasserreservoir der Erde mit einem Fünftel aller diesbezüglichen Reserven: Maximal passen 23.000 km³ Wasser in den See, das ist mehr als die Ostsee enthält; es entspricht dem 460fachen Wasserinhalt des Bodensees. Das Einzugsgebiet des Sees umfasst mit seinen Zuflüssen 1.487.480 km²; dies entspricht knapp dem der 4,2fachen der Fläche der BRD.
Gespeist wird der Baikalsee, dessen Uferlänge rund 2.125 km umfasst, von 365 Flüssen und Bächen, die ihm aus den umliegenden Gebirgen zufließen, darunter die Obere Angara und die Selenga. Einziger Abfluss ist die Angara - einer der großen Flüsse Sibiriens. Zu diesen Hochgebirgen zählen: Baikalgebirge (im Norden), Stanowojhochland (Nordosten) und Sajangebirge (Südwesten).
Seine Umwelt weist eine einzigartige Flora und Fauna auf: Etwa zwei Drittel der insgesamt 2.500 Tier- und Pflanzenarten sind endemisch, d.h. sie kommen ausschließlich hier vor. Zum Beispiel lebt hier die einzige Süßwasser-Robbe der Welt, die Nerpa (Baikalrobbe), der Omul, eine Lachsart oder der Golomjanka, ein Fettfisch, der am tiefsten lebende Süßwasserfisch der Erde. Möglich wird dies unter anderen auch durch die niedrige Wassertemperatur des Sees, die an der Oberfläche im Jahresmittel nur etwa 7 °C beträgt.
Bedroht wird diese Landschaft heute durch Industrialisierung, Abholzung der Wälder, eine exzessive Fischerei - und zunehmende Besiedlung (ermöglicht durch die Transsibirische Eisenbahn und den Bau der Baikal-Amur-Magistrale). Im Jahre 1996 wurde der Baikalraum deshalb von der UNESCO in die Liste des Welterbes als Weltnaturerbe aufgenommen.
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