Yucatán (Halbinsel)
Yucatán (Land des Rotwildes in Nahuatl) ist eine Halbinsel in Mittelamerika, die den Golf von Mexiko vom karibischen Meer trennt. Politisch gehört das Gebiet zu Mexiko. Das Klima ist tropisch und heiß; Regenwälder nehmen einen großen Teil der Vegetation ein, werden aber nach Norden hin immer extensiver.Im äußersten Nordwesten der Halbinsel Yucatán schlug vor rund 65 Millionen Jahren ein großer Meteorit (KT-Impakt) ein, der weite Teile der Erde verwüstete und u.a. auch das Ende der Dinosaurier herbeiführte.
Vom 4 bis 10. Jahrhundert war Yucatán Zentrum der indigenen Maya-Kultur, die unzählige archäologische Stätten hinterlassen hat. Die bekanntesten sind Chichén Itzá, Uxmal, Tulúm und Edzná. Die Maya-Kultur setzt sich auch noch weiter im Süden fort, bekanntestes Zeugnis ist Palenque im Bundesstaat Chiapas. Siehe auch Liste der Pyramiden.
Yucatán wurde 1527 von Francisco de Montijo d. Ä. erobert, der seine Hauptstadt in Tho, dem heutigen Mérida aufschlug. Die Verwaltung dieses Gebietes wechselte öfter zwischen Neuspanien (dem heutigen Mexiko) und Guatemala, bis es sich 1822 dem neuen Staat Mexiko anschloss.
In den nächsten Jahrzehnten gab es immer wieder Unabhängigkeitsbestrebungen. Bei einer Revolte gegen die Zentralregierung im Jahr 1850 wurde von den Grundbesitzern der Fehler begangen, die Mayas zu bewaffnen, die die Waffen sofort sowohl gegen ihre Unterdrücker als auch gegen die mexikanische Zentralregierung kehrten. Hiermit begann die 20-jährige Periode des so genannten Krieges der Kasten, die in beidseitiger Erschöpfung endete. Reste der Aufständischen gab es bis tief ins 20. Jahrhundert v. a. im unwegsamen Südosten um die Stadt Chan Santa Cruz (heute Felipe Carillo Puerto in Quintana Roo), in der sich der Kult des "Sprechenden Kreuzes" entwickelte. 1857 wurde Campeche abgetrennt und als eigener Bundesstaat organisiert, Anfang des 20. Jahrhunderts Quintana Roo.
Siehe auch: Yucatán (Bundesstaat)