Völklinger Hütte
Die Völklinger Hütte im saarländischen Völklingen war über ein Jahrhundert lang ein Eisenwerk. Sie wird oft als "Ikone der Industriekultur" oder als "Kathedrale der Arbeit" bezeichnet.
1994 erhob die UNESCO die Völklinger Hütte als erstes Industriedenkmal auf der Welt aus der Blütezeit der Eisen- und Stahlindustrie in die Liste der Welterbestätten der Menschheit. Einzigartig ist, dass alle Phasen der Roheisenerzeugung am authentischen Ort nachvollziehbar sind.Die Völklinger Hütte ist heute der wichtigste Standort der Industriekultur in Europa. Außerdem gibt es zahlreiche kulturelle Veranstaltungen in der Hütte. Jährlich besuchen über 100.000 Menschen die Hütte.
Alles begann mit dem Hütteninieur Julius Bach, der bei Völklingen an der Saar ein Stahlwerk gründete. Jedoch kam es sechs Jahre wieder zur Schließung, da wegen der hohen Zölle für das Roheisen sich die Hütte nicht mehr rendierte.
Im Jahr 1881 kam es unter Carl Röchling zu einem Neuanfang. Zwei Jahre später konnte der erste Hochofen in Betrieb gehen.
Schon 1890 sind die "Röchling’schen Eisen- und Stahlwerke" der größte Eisenträgerhersteller Deutschlands.
Ein Jahr später wurde das Thomas-Stahlwerk der Völklinger Hütte eröffnet. Dieses Thomas-Verfahren wurde zwar erst relativ spät eingeführt, jedoch zeigte sich Erfolg: Nun konnte auch die lothringische Minette in Völklingen verhüttet werden, die bis 1963 eingesetzt wurde.
1897 wird die erste Koksbatterie direkt neben den Hochöfen errichtet. Drei Jahre später nahm die erste Gasgebläsemaschine ihren Betrieb auf. 1911 entsteht eine Hängebahnanlage zur Beschickung der Hochöfen.
Als 1928 die Sintiertechnik Einzug hält, entsteht in Völklingen einer modernsten und größten Sintieranlgen Europas.
Während des Zweiten Weltkrieges arbeiteten etwa 70.000 Fremdarbeiter und Kriegsgefangene in den Bergwerken, Hütten und Fabriken des Saarereviers. In der Hütte waren bis zum Kriegsende Tausende von Männern und Frauen aus Russland, Polen und Jugoslawien unter schwersten Bedingungen beschäftigt.
1952 erreichte die Hütte ihren Höchststand an Produktion wegen des Baubooms in der Nachkriegszeit. Im Jahr 1965 zählte die Hütte 17.000 Mitarbeiter. Die weltweite Stahlkrise erfasst 1975 auch die Völklinger Hütte
1986 werden die Hochöfen der Völklinger Hütte stillgesetzt. Tausende von Menschen verlieren daraufhin ihren Arbeitsplatz.
1992 werden Teile der stillgelegten Hütte unter Denkmalschutz gestellt. Das Eisenwerk wird ein Industriedenkmal
1994 erklärt die UNESCO die Völklinger Hütte zum Weltkulturerbe.
http://www.voelklinger-huette.org - Offizielle Website der Völklinger HütteGeschichte
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