Ulanen
Die Ulanen sind ehemalige polnische Lanzenreiter. Sie wurden später mit den Husaren als die leichte Reiterei bezeichnet. Bis zum Ersten Weltkrieg wurde der Begriff auch für bestimmte Regimenter der preußischen Kavallerie verwendet.1772 stellten die Polen, unter der Anordnung des österreichischen Kaisers Joseph II, einen Uhlanen-Pulk auf. Dieser bestand aus 300 Adligen (Towardziken) und 300 Untertanen (Pozdonen). Als am 1. November 1791 der Türkenkrieg beendet wurde, gründete man das erste Ulanen-Regiment.
Sie waren sehr leicht an ihrer typischen viereckigen Kopfbedeckung, der Tschapka (später Tatarka), zu erkennen. Die Truppen waren mit Säbeln, Pistolen oder Lanzen (mit gelbrotem Fähnchen und Eisenspitze) bewaffnet.
Bis zum Anfang des 19. Jahrhunderts wurde eine große Menge österreichischer Ulanen-Regimenter aufgestellt, und bis 1851 durch die Auflösung einiger Husaren und Chevaulegers-Regimenter weiter verstärkt. Aus allen Gebieten des österreichischen Kaiserreichs kamen nun Soldaten um diesen Einheiten beizutreten.
Auch in Preußen und später im Deutschen Kaiserreich bildete man seit 1807 Ulanenregimenter, wobei sie hier jedoch zur schweren Kavallerie gezählt wurden. Im Jahre 1884 erneuerte man die Bewaffnung, indem man die Lanzen durch Karabiner ersetzte.
Als die Kavallerie nach dem Ersten Weltkrieg stark an Bedeutung verlor, wurden die Regimenter in Preußen und in Österreich größtenteils aufgelöst. In Polen waren die Ulanen noch bis zu Beginn des Zweiten Weltkrieges aktiv, als sie 1939 von Panzern der Wehrmacht überrollt wurden.
Das Wort "Ulanen" kommt wahrscheinlich von "Alanen". Polen war das erste Land, das seine mit Lanzen ausgestatteten Reiter mit diesem Begriff bezeichnete.
siehe auch Ulanka